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The Symbolic State: Minority Recognition, Majority Backlash, and Secession in Multinational Countriesvolume 7
Der Nationalstaat ist ein doppelter Taschenspielertrick: Er naturalisiert sowohl die Nation als auch den Staat, der sie umschließt. Eine solche Naturalisierung ist in multinationalen Staaten nicht möglich.
Um zu erklären, warum diese Länder politische Krisen erleben, die ihre Existenz in Frage stellen, verweisen die gängigen Erklärungen auf Konflikte um Ressourcen, Sicherheit und Macht. Dieses Buch lenkt den Blick auf die institutionelle Symbolik. Wenn Minderheitsnationen in multinationalen Staaten auf mehr Selbstverwaltung drängen, geht es ihnen nicht nur um den Schutz ihrer Interessen.
Sie fordern auch, als eigenständige politische Gemeinschaften anerkannt zu werden. Doch die Erfüllung ihrer Forderungen nach Anerkennung droht eine Reaktion von Mitgliedern der Mehrheitsnationen zu provozieren, die solche Veränderungen als symbolische Ablehnung ihrer eigenen Vorstellung von Politik betrachten.
Sezessionskrisen flammen auf, wenn die Gegenreaktion der Mehrheit symbolische Zugeständnisse an Minderheitsnationen rückgängig macht. Anhand eines synoptischen historischen Überblicks über Kanada, Spanien, Jugoslawien und die Tschechoslowakei zeigt uns The Symbolic State, dass Institutionen möglicherweise wichtiger sind, was sie bedeuten, als was sie tun.
Der Symbolische Staat ist ein wichtiger Beitrag zum Studium des vergleichenden Nationalismus und der Sezession, der vergleichenden Politik und der Gesellschaftstheorie. Er ist besonders aktuell in einer Zeit, in der die Macht der Symbole - beispielhaft durch den Brexit, die Präsidentschaft von Donald Trump und den Aufstieg der Black-Lives-Matter-Bewegung - die Politik umgestaltet.