Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Erforschung der Schachgeschichte und konzentriert sich auf die erste offizielle Schachweltmeisterschaft zwischen Wilhelm Steinitz und Johannes Zukertort. Der Autor Willy Hendriks bietet eine neue Perspektive auf die Rivalität und die Entwicklung der Schachstile und stellt die traditionelle Dichotomie zwischen „romantischem“ und „modernem“ Schach in Frage. Obwohl das Buch reich an historischem Kontext und Einblicken in die Charaktere ist, richtet es sich in erster Linie an ernsthafte Schachenthusiasten, mit Rätseln und Partieanalysen, die seine Erzählung unterstützen.
Vorteile:⬤ Faszinierende historische Einblicke in das Schach und die Schlüsselfiguren
⬤ fesselnder Schreibstil
⬤ einzigartige Perspektive auf die Steinitz-Zukertort-Rivalität
⬤ enthält Partiefragmente und Rätsel für ein tieferes Verständnis
⬤ sowohl für Geschichtsliebhaber als auch für fortgeschrittene Schachspieler geeignet.
⬤ Könnte für Gelegenheitsleser zu esoterisch sein
⬤ weniger Fokus auf praktische Schachverbesserung im Vergleich zu den früheren Werken des Autors
⬤ einige Leser könnten das Gleichgewicht zwischen historischer Erzählung und Partieanalyse als zu einseitig empfinden.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Ink War: Romanticism Versus Modernity in Chess
Die Rivalität zwischen William Steinitz und Johannes Zukertort, den stärksten Schachspielern der Welt im späten neunzehnten Jahrhundert, wurde so erbittert, dass sie schließlich "Tintenkrieg" genannt wurde. Sie lieferten sich ihre Schlacht auf dem Schachbrett und in verschiedenen Schachzeitschriften und -spalten.
Es ging nicht nur darum, wer der stärkste Spieler war, sondern auch darum, wer die besten Ideen hatte, wie man das Spiel spielen sollte. Im Jahr 1872 zog Johannes Zukertort von Berlin nach London, um seine Schachkarriere fortzusetzen. Zehn Jahre zuvor war Wilhelm Steinitz aus demselben Grund von Wien nach London gezogen und inzwischen zum ungekrönten Schachweltmeister aufgestiegen.
Ihr verbaler Krieg gipfelte im ersten Match um die Weltmeisterschaft 1886.
Zukertort ist sicherlich der tragische Protagonist dieses Buches, aber ist er auch ein romantischer Held? Er ist oft als Vertreter des romantischen Schachs dargestellt worden, der sich ausschließlich auf den Angriff auf den König konzentriert. Steinitz soll diesem einseitigen Schachstil mit seiner modernen wissenschaftlichen Schule ein Ende gesetzt haben.
Diese fesselnde Geschichte bringt die traditionelle Version der Schachgeschichte ins Wanken und beantwortet die Frage, wer von beiden den Anspruch erheben kann, der Kapitän der modernen Schule zu sein. Mit seinem ersten Buch, Move First, Think Later, hat der Internationale Meister Willy Hendriks eine kleine Revolution in der allgemeinen Ansicht über die Verbesserung des Schachs ausgelöst. Sein zweites Buch, On the Origin of Good Moves (Über den Ursprung guter Züge), präsentierte eine erfrischend neue Sichtweise der Schachgeschichte.
In Der Tintenkrieg bietet Hendriks wieder einmal seine einzigartige Perspektive in einer gut recherchierten Geschichte, die bis zum tragischen Ende fesselt. Es vermittelt einen wunderbaren Eindruck von der Schachwelt des 19. Jahrhunderts und der Geburt des modernen Schachs.
Jahrhunderts und die Entstehung des modernen Schachs. Hendriks lädt den Leser ein, neben den schönen, lehrreichen und unterhaltsamen Schachfragmenten mit vielen Schachübungen aktiv mitzudenken.