
The Sleeper's Dream: Asclepius Ritual and Early Christian Discourse
Ein Verständnis der griechischen und römischen Kultur ist nicht möglich, ohne die verschiedenen Formen der religiösen Erfahrung zu berücksichtigen. Die frühe christliche Gemeinschaft erlebte und empfand Jesus als Retter, der heilt und den Tod durch Auferstehung überwindet.
Ebenso bezeugt der Äskulap-Kult, dass Äskulap derjenige ist, der durch Heilung rettet und durch Auferstehung den Tod überwindet. Die Ähnlichkeiten zwischen den frühchristlichen Kulten und dem Äskulap-Kult sowie die Betonung der Erlösung/Heilung, einer Rettergottheit und des Patronats großer mediterraner Bevölkerungsgruppen bieten einen wertvollen Vergleich für die Lektüre der frühchristlichen Quellen. Was bedeutet Erlösung für Träumer des Äskulap-Kults und für frühchristliche Träumer? Gibt es Berührungspunkte zwischen frühchristlichen Gruppen und Asklepios, und wo gibt es auch Unterschiede? Der Autor des Johannesevangeliums macht deutlich, dass Jesus die Auferstehung und das Leben ist und dass jeder, der an ihn glaubt, nicht sterben, sondern ewig leben wird.
Das sagt er Martha als Auftakt zur Auferweckung des Lazarus (Joh 11,25-26). Ovid erzählt, wie Asklepios ebenfalls einen Menschen von den Toten auferweckte und dafür vom Blitz des Zeus niedergestreckt wurde.
Dann wird Asklepios selbst auferweckt und wieder zum Leben erweckt (Metamorphosen II. 640-48). Es gibt eine starke thematische Unterströmung, die den Äskulap-Kult und die Kulte der Jesus-Bewegung verbindet.
Beide sprechen von Konzepten der "Heilung" und "Erlösung" im Zusammenhang mit Träumen und existieren als Reaktion darauf. Der Traum des Schläfers untersucht das Wesen und die Verwendung von Körperheilung und Träumen in der Antike, indem er literarische und archäologische Belege untersucht, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die griechisch-römische Welt beide Begriffe durch den Äskulap-Kult verstand, und um die Verweise auf Körperheilungen und Träume durch frühchristliche Kulte und Gruppen zu verstehen.