Bewertung:

Das Buch untersucht den Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus anhand von Aufsätzen führender Historiker, wobei marxistische und nicht-marxistische Perspektiven im Vordergrund stehen. Das Buch wird für seine fesselnde Schreibweise und seine Relevanz für die Debatten in der Geschichtswissenschaft gelobt.
Vorteile:Gut geschrieben, interessant, bietet verschiedene Perspektiven (marxistische und nicht-marxistische), sehr empfehlenswert für alle, die an marxistischen Ideen interessiert sind.
Nachteile:Manche mögen die Verwendung marxistischer Begriffe als kontrovers empfinden; das Buch ist kurz, was nicht alle Leser zufrieden stellen dürfte.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Transition from Feudalism to Capitalism
Die Debatte über den Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus, die ursprünglich in Science and Society in den frühen 1950er Jahren veröffentlicht wurde, ist eine der berühmtesten Episoden in der Entwicklung der marxistischen Geschichtsschreibung seit dem Krieg. Darin wurden so bedeutende Autoren wie Maurice Dobb, Paul Sweezy, Kohachiro Takahashi und Christopher Hill in einer gemeinsamen, kritischen Diskussion gegeneinander antreten gelassen. Verso hat nun die vollständigen Texte der ursprünglichen Debatte veröffentlicht, auf die die nachfolgende Diskussion immer wieder zurückgekommen ist, zusammen mit wichtigen neuen Materialien, die von Historikern seither produziert wurden.
Dazu gehören Artikel zu denselben Themen von französischen und italienischen Historikern wie Georges Lefebvre und Giuliano Procacci. Welche Rolle spielte der Handel im finsteren Mittelalter? Wie entwickelten sich die Feudalrenten während des Mittelalters? Wo sind die wirtschaftlichen Ursprünge der mittelalterlichen Städte zu suchen? Warum verschwand die Leibeigenschaft schließlich in Westeuropa? Wie war das genaue Verhältnis zwischen Stadt und Land beim Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus? Wie ist die Bedeutung der überseeischen Expansion für die „primitive Kapitalakkumulation“ in Europa zu bewerten? Wann sind die ersten bürgerlichen Revolutionen zu datieren, und welche Gesellschaftsschichten waren daran beteiligt? All diese und viele andere Fragen, die für jeden Studenten der mittelalterlichen und modernen Geschichte von entscheidender Bedeutung sind, werden ausführlich und frei erörtert.
Für die neue Verso-Ausgabe hat Rodney Hilton, der Autor von Bond Men Made Free, einen speziellen einleitenden Essay verfasst, in dem er die einschlägigen wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten zwei Jahrzehnte seit der Veröffentlichung der ursprünglichen Diskussion noch einmal überdenkt und zusammenfasst. Das Ergebnis ist ein Buch, das für den Geschichtsunterricht unverzichtbar und für den allgemeinen Leser faszinierend sein wird.