
Dealing with Government in South Sudan: Histories of Chiefship, Community and State
Die Gründung von Afrikas jüngstem Staat, dem Südsudan, im Jahr 2011 beinhaltete die nationale und internationale Anerkennung von "traditionellen Autoritäten" oder Häuptlingen. Chiefship wurde oft als zeitlose oder nicht-staatliche Institution missverstanden, aber dieses Buch argumentiert für die wechselseitige Konstitution von Chiefship und Staat seit Mitte des neunzehnten Jahrhunderts, basierend auf Untersuchungen in der Umgebung von drei Städten.
Das Buch zeigt auch, dass die südsudanesischen Städte zwar bisher als Zentren einer fremden Staatsmacht analysiert wurden, die Menschen aber an die städtische "Grenze" kamen, um die Ressourcen, die Regulierung und die Gerechtigkeit des Staates zu suchen. Das Häuptlingstum, das konzeptionell - und manchmal auch räumlich - an dieser Grenze angesiedelt war, wurde zum zentralen Element der lokalen Beziehungen zum Staat und der staatlichen Definitionen des Lokalen.
Das Buch befasst sich somit mit umfassenderen Debatten über die Rolle traditioneller Autoritäten und das Wesen der Beziehungen zwischen Stadt und Land sowie zwischen Staat und Gesellschaft in Afrika. Cherry Leonardi ist Senior Lecturer für afrikanische Geschichte an der Durham University, ehemalige Kursleiterin des Sudan-Kurses des Rift Valley Institute und Mitglied des Rates des British Institute in Eastern Africa, das in Zusammenarbeit mit dem British Institute in Eastern Africa herausgegeben wird.