Bewertung:

Das Buch bietet eine gut recherchierte Darstellung von Bobby Fischers Aufstieg an die Spitze des Schachs, wobei der Schwerpunkt auf seinen Leistungen in den interzonalen Turnieren und Kandidatenkämpfen liegt. Timmans Anmerkungen sind für ihre Klarheit und Tiefe bekannt, obwohl einige Leser Ungereimtheiten in den Erklärungen fanden. Die Einbeziehung vieler Partien und des historischen Kontextes wird geschätzt und macht das Buch zu einer wertvollen Ergänzung sowohl für neue als auch für erfahrene Schachenthusiasten.
Vorteile:Es ist gut recherchiert und liefert weniger bekannte Details über Fischers Karriere. Timmans Anmerkungen sind klar und einfach zu folgen, mit einer guten Auswahl an Partien. Der historische Kontext steigert den Genuss von Fischers Reise. Sehr empfehlenswert für Fischer-Fans.
Nachteile:Das Buch kann im Vergleich zu anderen Schachbüchern etwas teuer sein. Einige Leser fanden Ungereimtheiten in Timmans Anmerkungen und empfanden bestimmte Teile als egoistisch. Es gab Hinweise auf Ungenauigkeiten in einigen Analysen im Vergleich zu Engine-Ergebnissen.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
The Unstoppable American: Bobby Fischer's Road to Reykjavik
Anfänglich sah es für Bobby Fischer düster aus. Weil er sich geweigert hatte, an der US-Meisterschaft 1969 teilzunehmen, hatte er seine Chance verpasst, sich für das Interzonenturnier 1970 in Palma de Mallorca zu qualifizieren.
Erst als ein anderer Amerikaner, Pal Benko, zu seinen Gunsten zurückzog, und nachdem die Offiziellen bereit waren, die Regeln zu beugen, konnte Bobby am Wettbewerb teilnehmen. Und damit begann sein phänomenaler Lauf, der mit dem Match des Jahrhunderts in Reykjavik gegen Weltmeister Boris Spassky enden sollte. Fischer begann damit, dass er das 23-rundige Interzonale in Palma gewann und sich für die nächste Phase des Zyklus qualifizierte.
In den Kandidatenspielen traf er in Vancouver zunächst auf Mark Taimanov.
Fischer besiegte das sowjetische Ass und beendete damit Taimanovs Karriere. Einige Monate später traf er in Denver auf Bent Larsen, den Dänen.
Auch ihn vernichtete Fischer. Das surreale Ergebnis in diesen beiden Partien, zweimal 6:0, verblüffte die Schachfans in aller Welt. Im anschließenden Kandidatenfinale in Buenos Aires machte Fischer auch mit dem ehemaligen Weltmeister Tigran Petrosian kurzen Prozess und besiegte den grundsoliden "armenischen Tiger" mit 61/2-21/2.
Insgesamt hatte Fischer unglaubliche 36 Punkte aus 43 Partien gegen viele der besten Spieler der Welt geholt, darunter eine Serie von 19 Siegen in Folge. Bobby Fischer war nicht nur in den USA zu einem Nationalhelden geworden, sondern in der ganzen Welt ein bekannter Name mit Popstar-Status. Jan Timman erzählt die ganze Geschichte von Fischers sensationellem Lauf und wirft einen neuen Blick auf die Partien.
Die Anmerkungen sind in dem für den Autor typischen, klaren Stil gehalten, einer gelungenen Mischung aus farbigen Hintergrundinformationen und klaren, kristallklaren Erklärungen.