Bewertung:

The Anticipatory Corpse von Jeffrey Bishop ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit der Philosophie und Ethik rund um Medizin und Tod. Er erörtert den historischen Kontext medizinischer Praktiken, kritisiert den Fokus der zeitgenössischen Medizin auf Effizienz statt auf Bedeutung und plädiert für ein tieferes Verständnis von Pflege im medizinischen Bereich.
Vorteile:Das Buch wird für seine originellen und aufschlussreichen Aussagen, seine hervorragende Wissenschaftlichkeit und seine zum Nachdenken anregenden Analysen gelobt. In den Rezensionen werden die überzeugende Argumentation und der durchdachte Diskurs über wichtige Themen in der Medizin hervorgehoben, was das Buch zu einer Pflichtlektüre für alle, die in den Bereichen Medizin und Bioethik tätig sind, macht. Viele Leser fanden es intellektuell anregend und schätzten die doppelte Perspektive des Autors, der sowohl Arzt als auch Philosoph ist.
Nachteile:Einige Rezensenten wiesen darauf hin, dass das Buch recht dicht ist und aufgrund der umfangreichen philosophischen Konzepte und des großen Umfangs für Gelegenheitsleser eine Herausforderung darstellen könnte. Einige wenige äußerten sich skeptisch, ob das Buch in der Lage ist, klare Lösungen für die erörterten Probleme zu vermitteln, und befürchteten, dass es für ein breiteres Publikum zu nischenhaft sein könnte.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
The Anticipatory Corpse: Medicine, Power, and the Care of the Dying
In diesem originellen und fesselnden Buch vertritt Jeffrey P.
Bishop, Philosoph, Ethiker und Mediziner, die Ansicht, dass bei der Betreuung Sterbender durch die moderne Medizin und bei unseren sozialen und politischen Ansichten über den Tod, wie sie durch unsere wissenschaftlichen Erfolge und die laufenden Debatten über Euthanasie und das "Recht zu sterben" - oder zu leben - geprägt sind, einiges schief gelaufen ist. Der vorweggenommene Leichnam: Medicine, Power, and the Care of the Dying (Medizin, Macht und die Pflege Sterbender) argumentiert auf der Grundlage von Foucaults Genealogie der Medizin und der Macht sowie eines gründlichen Verständnisses der aktuellen medizinischen Praxis und der medizinischen Ethik, dass eine Sichtweise des Menschen als Maschine in Bewegung - der Mensch als vorübergehend belebter Leichnam mit austauschbaren Teilen - für die Medizin epistemologisch normativ geworden ist.
Der tote Körper wird in unseren Praktiken der Kontrolle über den leidenden Menschen auf subtile Weise vorweggenommen, sei es durch technologische Beherrschung auf der Intensivstation oder durch die unpersönlichen, quasi wissenschaftlichen Bewertungen der psychologischen und spirituellen "Medizin". Das Ergebnis ist eine Art nihilistische Haltung gegenüber dem Sterbenden und beunruhigende Widersprüche und Absurditäten in unserer Praxis. Anhand zahlreicher Beispiele - von den Organspendevorschriften in den Vereinigten Staaten über die Intensivmedizin und "spirituelle Umfragen" bis hin zu Bioethik-Kommissionen des Präsidenten, die versuchen, den Tod zu definieren, und zu öffentlichkeitswirksamen Fällen wie dem von Terri Schiavo - untersucht "The Anticipatory Corpse" die historischen, politischen und philosophischen Grundlagen unseres Umgangs mit Sterbenden und schließlich die Möglichkeiten einer Veränderung.
Dieses Buch ist ein bahnbrechendes Werk der Bioethik. Es wird alle, die sich mit Medizin, Philosophie, Theologie und Gesundheitspolitik befassen, zum Nachdenken und Argumentieren anregen.