
The Madman and the Churchrobber: Law and Conflict in Early Modern England
Diese Mikrogeschichte rekonstruiert und analysiert einen langwierigen Rechtsstreit um ein kleines Stück Land namens Warrens Court in Nibley, Gloucestershire, der zwischen aufeinanderfolgenden Generationen zweier Familien von der Mitte des 16. bis zum frühen 18.
Anhand von reichhaltigem Archivmaterial zeichnet Jason Peacey die juristischen Auseinandersetzungen im Laufe der Zeit und vor verschiedenen Gerichten sowie im Parlament und in der Öffentlichkeit nach. Er vertritt die Auffassung, dass ein mikrohistorischer Ansatz wertvolle Erkenntnisse über die juristische und politische Kultur des frühneuzeitlichen Englands liefern kann, nicht zuletzt dadurch, dass er nachvollzieht, wie bestimmte Streitigkeiten sich in die Länge zogen und immer erbitterter wurden und warum sie die Zeitgenossen faszinierten. Dazu muss man die Dynamik von Rechtsstreitigkeiten erkennen, d.
h. wie sich Streitigkeiten im Laufe der Zeit veränderten und wie die an unzähligen Prozessen Beteiligten rechtliche Gründe für die Verlängerung von Streitigkeiten fanden.
Es geht auch darum, die Strategien und Praktiken der Streitparteien zu untersuchen. Ebenso wie konkurrierende Ansprüche an das Verhalten der Kontrahenten und unvereinbare Erwartungen an das Rechtssystem.
Und schließlich geht es darum, die strukturellen Aspekte herauszuarbeiten, die im Hinblick auf die sozialen, kulturellen und ideologischen Identitäten der aufeinanderfolgenden Generationen eine Rolle spielen. Letztlich dient dieser Streit dazu, wichtige historiografische Debatten über das Wesen zivilrechtlicher Streitigkeiten im frühneuzeitlichen England anzusprechen und neue Wege zu finden, die Art, Schwere und Sichtbarkeit politischer und religiöser Konflikte in den Jahrzehnten vor und nach der englischen Revolution zu verstehen.