
The Cloud-Capped Star (Meghe Dhaka Tara)
Ritwik Ghataks The Cloud-Capped Star (Meghe Dhaka Tara, 1960) wurde als "einer der großen Klassiker des Weltkinos" (Adrian Martin) und "eines der fünf oder sechs größten Melodramen der Filmgeschichte" (Serge Daney) gefeiert. Der Film ist eine beeindruckende Mischung aus modernistischer Ästhetik und melodramatischer Kraft und ist wohl der bekannteste Film von Ghatak, der weithin als einer der originellsten, politisch engagiertesten und formal innovativsten indischen Filmemacher gilt. Der Film konzentriert sich auf eine Familie, die durch die Teilung Indiens entwurzelt wurde, und seine kraftvolle Auseinandersetzung mit Vertreibung und historischem Trauma verleiht ihm inmitten der globalen Flüchtlingskrise eine neue Aktualität.
Manishita Dass ordnet den Film in seinen historischen und kulturellen Kontext und in Ghataks filmisches Schaffen ein und stellt eine Verbindung zu seiner Theaterarbeit und seinen Schriften über Film und Theater her. Ihre eingehende Lektüre des Films verortet seine emotionale und intellektuelle Kraft in dem, was sie als "filmische Theatralität" bezeichnet, und rückt Ghataks modernistische Experimente mit melodramatischen Mitteln, seine bewusste Abkehr vom filmischen Realismus und seinen unverwechselbaren Einsatz von Ton und Musik in den Mittelpunkt.
Das Buch stützt sich auf umfangreiche Archivrecherchen, legt neue Bedeutungsebenen frei und bietet neue Einblicke in die kosmopolitische filmische Sensibilität eines Regisseurs, der als „einer der am meisten vernachlässigten großen Filmemacher der Welt“ (Jonathan Rosenbaum) bezeichnet wird.