Bewertung:

Das Buch untersucht die Entwicklung der Geschichtswissenschaft in Großbritannien während der Romantik und konzentriert sich dabei auf die Beiträge der Antiquare und den Übergang vom Rationalismus der Aufklärung zu einem eher emotionalen Geschichtsverständnis. Das Buch ist gut recherchiert und fesselnd geschrieben und bietet Einblicke in die Entwicklung der Geschichtspraxis und den Einfluss der materiellen Kultur.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und fesselnd
⬤ bietet einzigartige Einblicke in die britische Geschichtsschreibung
⬤ füllt eine Lücke im Verständnis der Rolle der Antiquare
⬤ verbindet seriöse Forschung mit guter Lesbarkeit
⬤ behandelt die Entwicklung des historischen Denkens von der Aufklärung bis zur Romantik
⬤ bietet Momente der Offenbarung über die historische Interpretation.
⬤ Der Kindle-Version fehlt die richtige Formatierung für die Illustrationen, was es schwieriger macht, dem Buch zu folgen
⬤ einige Leser waren der Meinung, dass das Buch weniger bedeutsam ist als die früheren Werke des Autors
⬤ die Qualität des Buchumschlags wurde als schlecht bezeichnet.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Time's Witness: History in the Age of Romanticism
Wie unser Verständnis der Vergangenheit zwischen der Französischen Revolution und der Weltausstellung durch eine Gruppe längst vergessener Pioniere, die Antiquare, verändert wurde
Zwischen dem Fall der Bastille 1789 und der Eröffnung der Weltausstellung 1851 hat sich die Geschichte verändert. Die großen Erzählungen der Aufklärung, die sich mit Königen und Staatsmännern beschäftigten, wichen einem neuen Interesse am Leben der einfachen Leute. Mündliche Überlieferungen, Kostümgeschichte, die Geschichte des Essens und der Möbel, der gotischen Architektur, des Theaters und vieles mehr wurden erforscht wie nie zuvor. Der Antiquarismus, das Studium der materiellen Überreste der Vergangenheit, war nicht neu, aber nun wurden Hunderte von Männern - und einige Frauen - zu Antiquaren und machten sich daran, ihre nationale Geschichte wiederzuentdecken, in Großbritannien, Frankreich und Deutschland.
Die Romantik schätzte Fakten, aber auch die Phantasie, und sie brachte beides in die Geschichtswissenschaft ein. Zu ihren Errungenschaften gehörten die Erhaltung des Wandteppichs von Bayeux, die Analyse und Datierung der gotischen Architektur und die erste Veröffentlichung von Beowulf. Sie hat mit alten Mythen aufgeräumt und uns neue beschert: Shakespeares Geburtsort, Clan-Tartans und der Pfeil in Harolds Auge gehören zu ihrem Vermächtnis. Von Gelehrten bis hin zu Hochstaplern zeigen uns die rund ein Dutzend Antiquare, die im Mittelpunkt dieses Buches stehen, wie Geschichte gemacht wird.