Bewertung:

Das Buch bietet eine menschliche und aufschlussreiche Untersuchung der Schlüsselfiguren des frühen Zionismus, insbesondere Max Nordau und Wladimir Jabotinsky, und erforscht ihre Beweggründe und ihre Entwicklung innerhalb der Bewegung. Es verbindet historische Analysen mit persönlichen Geschichten, die es dem Leser ermöglichen, die Komplexität des Zionismus jenseits klischeehafter Erzählungen zu verstehen.
Vorteile:Das Buch wird für seine durchdachte und sachkundige Behandlung bedeutender zionistischer Persönlichkeiten gelobt und enthüllt persönliche Geschichten, die ihren politischen Ideologien Tiefe verleihen. Die Rezensenten fanden die Analyse gelehrt und schätzten die Konzentration auf die Entwicklung des Zionismus anstelle vereinfachender Darstellungen. Die Auseinandersetzung des Autors mit weniger bekannten Persönlichkeiten wie EM Lilien und die detaillierten Verweise tragen zum besseren Verständnis des Themas bei.
Nachteile:Einige Rezensenten bemängelten den fehlenden Fokus auf die christlichen Ursprünge des Zionismus, insbesondere den Einfluss des Blackstone Memorials, der ihrer Meinung nach zwar relevant ist, aber im Text nicht angemessen behandelt wird. Darüber hinaus gibt es zwar beträchtliche Einblicke in Nordau und Jabotinsky, aber es besteht der Wunsch nach einem detaillierteren Hintergrund zu ihren Charakteren und dem Kontext ihrer zionistischen Motivationen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Zionism and the Fin de Siecle: Cosmopolitanism and Nationalism from Nordau to Jabotinsky
Michael Stanislawskis provokante Studie über Max Nordau, Ephraim Moses Lilien und Wladimir Jabotinsky rekonstruiert den Schnittpunkt zwischen dem europäischen Fin de si cle und dem frühen Zionismus.
Stanislawski geht der quälenden Frage nach, warum der Zionismus in einem bestimmten Stadium seiner Entwicklung für bestimmte kosmopolitische Intellektuelle und Künstler so attraktiv war. Anhand von Hunderten bisher unveröffentlichter und veröffentlichter Dokumente rekonstruiert er den ideologischen Werdegang des Schriftstellers und Kritikers Nordau, des Künstlers Lilien und der politischen Ikone Jabotinsky.
Er wendet sich gegen die gängige Auffassung von Nordau und Jabotinsky als Liberale des 19. Jahrhunderts und betont, dass sie vor dem Hintergrund des Sozialdarwinismus im Westen und des Positivismus des russischen Radikalismus im Fin de Si Cle sowie des Symbolismus, der Dekadenz und des Jugendstils verstanden werden müssen. Als diese Männer sich dem Zionismus zuwandten, so Stanislawski, gaben sie ihre ästhetischen und intellektuellen Vorurteile keineswegs auf, sondern formten den Zionismus gemäß ihrem Kosmopolitismus des Fin de si cle.
Stanislawski zeigt, wie der Kosmopolitismus im Leben und Werk dieser wichtigen frühen Zionisten in Nationalismus umschlug. Diese Geschichte ist ein faszinierendes Kapitel der europäischen und russischen sowie der jüdischen Kultur- und Politikgeschichte.