
The State of Secularism: Religion, Tradition and Democracy in South Africa
Eine Geschichte des globalen politischen Säkularismus, die Religion und traditionelle Autorität im Apartheid-Südafrika vergleicht.
Die Niederländisch-Reformierte Kirche, so hieß es im Südafrika der Apartheid, sei die Nationale Partei im Gebet, und in der Tat hatte diese scheinbar satirische Beschreibung den Klang der Wahrheit, wenn man bedenkt, dass die Bibel so grundlegend für einen Großteil der Gesetzgebung war, die den Apartheidstaat regierte. Die Religion in der Vergangenheit Südafrikas“, schreibt Dhammamegha Annie Leatt, sei ‚von der Politik durchdrungen‘ und die Politik ‚von der Religion durchdrungen‘ gewesen. Wie also, so fragt sie, war es möglich, dass sich ein neuer Staat ohne religiöse Autorität gründen konnte? Warum haben die Kirchen in der Übergangsphase so viel von ihrer politischen Rolle aufgegeben? Wie können wir über Tradition und Gewohnheit in Bezug auf den Säkularismus nachdenken? Wie können wir das nicht? In The State of Secularism führt Leatt den Leser von einer Geschichte des globalen politischen Säkularismus über eine Untersuchung der Rolle von Religion und traditioneller Autorität im Südafrika der Apartheid bis hin zur Stellung der Religion im Staat nach der Apartheid. Sie analysiert die Verhandlungen im Zusammenhang mit der Religion im Prozess der Verfassungsgebung und kommt zu dem Schluss, dass Südafrika sowohl in seiner Verfassung und seinen Rechtsgrundlagen säkular ist als auch zunehmend nicht-säkular, da es traditionelle Autoritäten und Gewohnheitsrecht anerkennt.
Im letzten Kapitel wendet Leatt ihre Aufmerksamkeit dem Südafrika nach der Apartheid zu und untersucht die sich verändernden Beziehungen zwischen den Kirchen und dem regierenden Afrikanischen Nationalkongress sowie den zunehmenden Einfluss traditioneller Führer und evangelikaler Christen in einer antiliberalen Allianz. Dieses Buch ist ein enormer Beitrag zur Literatur über postkoloniale Politik auf dem afrikanischen Kontinent. Es bietet wunderbare Einblicke in die Gründung einer konstitutionellen Demokratie in Südafrika und wird für Studenten der Geschichte, Politik, Soziologie, Anthropologie und des Verfassungsrechts interessant sein.