Bewertung:

Das Buch „The Emperor's New Drugs“ von Irving Kirsch stellt die Wirksamkeit von Antidepressiva in Frage und behauptet, dass sie für die meisten Patienten nicht wirksamer sind als Placebos. Er hebt die bedeutende Rolle des Placebo-Effekts bei den Behandlungsergebnissen hervor und legt nahe, dass die vermeintlichen Vorteile von Antidepressiva weitgehend auf die Erwartungen der Patienten und nicht auf die chemischen Eigenschaften der Medikamente selbst zurückzuführen sind. Kirsch plädiert für alternative Behandlungsmethoden wie Psychotherapie und Änderungen des Lebensstils.
Vorteile:⬤ Gut recherchierte und leicht verständliche Texte, die komplexe Informationen effektiv vermitteln.
⬤ Bietet wertvolle Einblicke in den Placebo-Effekt und stellt die Wirksamkeit von Antidepressiva in Frage.
⬤ Bietet alternative Behandlungsvorschläge neben der medikamentösen Behandlung, wie z. B. die kognitive Verhaltenstherapie.
⬤ Fesselt die Leser mit überzeugenden Argumenten und regt zum kritischen Nachdenken über die Behandlung psychischer Erkrankungen an.
⬤ Einige Leser könnten die Argumentation zu einseitig gegen Arzneimittel finden, ohne ausreichend auf die Situationen einzugehen, in denen eine medikamentöse Behandlung notwendig sein kann.
⬤ Kritiker bemängeln, dass der Autor nicht wirksam zwischen leichten/mittelschweren Depressionen und schweren Fällen, die von Medikamenten profitieren könnten, unterscheidet.
⬤ Die Schlussfolgerungen des Buches können lang gehegte Überzeugungen über die biologischen Grundlagen der Depression in Frage stellen, was nicht allen Lesern behagt.
(basierend auf 122 Leserbewertungen)
The Emperor's New Drugs: Exploding the Antidepressant Myth
Wirken Antidepressiva? Natürlich - jeder weiß es. Wie seine Kollegen hat auch Irving Kirsch, ein Forscher und klinischer Psychologe, jahrelang Patienten an Psychiater überwiesen, damit diese ihre Depressionen medikamentös behandeln lassen, bevor er beschloss, selbst zu untersuchen, wie wirksam die Medikamente tatsächlich sind.
Im Laufe der letzten fünfzehn Jahre hat Kirschs Forschung - eine gründliche Analyse jahrzehntelanger Daten der Food and Drug Administration - jedoch gezeigt, dass das, was alle über Antidepressiva wussten, falsch war. Anstatt Depressionen mit Medikamenten zu behandeln, haben wir sie mit Suggestion behandelt.
The Emperor's New Drugs ist ein überwältigendes Argument dafür, dass das, was als Eckpfeiler der psychiatrischen Behandlung galt, kaum mehr als ein fehlerhafter Konsens ist. Doch Kirsch kritisiert nicht nur: Er zeigt einen Weg auf, den die Gesellschaft einschlagen kann, damit wir aufhören, Pillen zu schlucken, und mit der richtigen Behandlung von Depressionen beginnen.