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Germany: A Winter's Tale: Deutschland: Ein Wintermrchen
Im Jahr 1835 verboten die deutschen Fürstentümer und Städte die Werke des deutsch-jüdischen Dichters Heinrich Heine. Die Zensoren verboten nicht nur die Werke, die Heine bereits veröffentlicht hatte, sondern untersagten von vornherein alle Werke, die der Dichter in Zukunft veröffentlichen würde.
Als sich Heine 1843 aus seinem Pariser Exil über die Grenze schlich, entstand der Gedichtzyklus Deutschland: Ein Wintermärchen". Der Hamburger Verleger Julius Campe verlegte dieses Buch und hielt Heines gesamtes Werk "unter dem Ladentisch" verfügbar, so dass der verbotene Dichter noch mehr gelesen wurde als zuvor. Heines Satiren gegen die deutsche Arroganz und den Militarismus wurden in den 1840er Jahren fortgesetzt, als der Dichter und Karl Marx gemeinsam an der revolutionären Zeitung Vorwarts arbeiteten.
Heines Bücher wurden von den Nationalsozialisten erneut verboten, die seine Bücher verbrannten und seinen Namen aus veröffentlichten Liedtexten tilgten. Selbst das berühmteste aller deutschen Lieder, "Die Lorelei", sollte nun einen Text von "Autor unbekannt" haben.
In Jacob Rabinowitz' Adaption des 27 Gedichte umfassenden Zyklus werden Heines Verse in rasante Zeilen umgewandelt, fast so, als würde Lenny Bruce seinen Ahnherrn aus dem 19. Und anstatt den Text mit erläuternden Fußnoten über den Kontext der deutschen Kultur und Geschichte in den Gedichten zu spicken, baut Rabinowitz hilfreiche Erläuterungen in den Fluss der Gedichte ein.
Für diejenigen, die das deutsche Original selbst lesen möchten, enthält diese Ausgabe den vollständigen deutschen Text von 1844 auf den gegenüberliegenden Seiten.