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Germany, Russia, and the Rise of Geo-Economics
Nach dem Ende des Kalten Krieges ist Deutschland als geeintes Land hervorgegangen und hat sich schnell zum zweitgrößten Exporteur der Welt entwickelt. Seine wirtschaftliche Macht hat es zum Zentrum der Eurozone und zur Schlüsselmacht Europas gemacht. Wie andere geoökonomische Mächte ist auch die deutsche Außenpolitik durch eine Definition des nationalen Interesses in wirtschaftlichen Begriffen und die Überordnung wirtschaftlicher Interessen über nichtwirtschaftliche Werte wie Menschenrechte oder Demokratieförderung gekennzeichnet. Dieses strategische Paradigma zeigt sich in den Beziehungen Deutschlands zu China, den Golfstaaten und Europa, ist aber am wichtigsten im Hinblick auf die sich entwickelnde Politik gegenüber Russland.
In diesem Buch beschreibt und analysiert Stephen F. Szabo die deutsche Russlandpolitik und zeigt auf, wie einheitlich Deutschland seine globale Rolle findet, in der seine Interessen nicht immer mit denen der Vereinigten Staaten oder seiner europäischen Partner übereinstimmen. Er untersucht die Rolle der deutschen Wirtschaft und Finanzwelt bei der Gestaltung der Außenpolitik und geht der Frage nach, wie sich die deutsche Russlandpolitik auf die Außenpolitik in der Region insgesamt auswirkt und wie sie von wichtigen externen Akteuren wie den Vereinigten Staaten, Polen und der EU wahrgenommen wird. Unter Bezugnahme auf die öffentliche Meinung, die Medien und Think Tanks zeigt Szabo auf, wie die Deutschen die Russen wahrnehmen, und er deckt die Art und Weise auf, wie sich die Beziehungen zu Russland auf Deutschland in Bezug auf den Import von Korruption und Kriminalität auswirken.
Er stützt sich auf Interviews mit wichtigen Meinungsbildnern, Wirtschafts- und Finanzakteuren und politischen Entscheidungsträgern sowie auf eine Vielzahl von Meinungsumfragen, Medienberichten und Archivquellen und ist damit eine wichtige Quelle für alle, die das neue geoökonomische Gleichgewicht Europas verstehen wollen.