Bewertung:

In den Rezensionen zu Mark Pajaks Gedichtband findet sich eine Mischung aus Bewunderung für seine Bildsprache und sein handwerkliches Können, aber auch Enttäuschung bei einigen Lesern, die aufgrund des Hypes um das Buch mehr Tiefe und Einblick erwartet hatten.
Vorteile:Pajaks Texte werden für ihre meisterhafte Bildsprache, ihre filmische Qualität und ihre moralische Tiefe gelobt. Viele Rezensenten halten seine Sammlung für eine der besten der letzten Jahre und bemerken, dass seine Auswahl an frischen, sinnlichen Bildern die Leser in den emotionalen Kern seiner Arbeit zieht. Auch die Qualität der Bindung des Buches wird gelobt.
Nachteile:Einige Leser sind der Meinung, dass die Sammlung banal ist und es ihr an Raffinesse fehlt, und stellen den Hype in Frage, der ihr vorausging. Kritisiert werden die Druckqualität und die Lesbarkeit sowie die Ansicht, dass die Sammlung einer Greatest-Hits-Zusammenstellung ähnelt und nicht die ganze Bandbreite von Pajaks unentdeckter Poesie zeigt.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Slide
Diese sichere und fesselnde erste Sammlung begibt sich geschickt und zielstrebig an private, verborgene Orte - einen verschlossenen Schuppen, die Dunkelheit einer Legebatterie, ein trübes Flussbett, eine spätabendliche Bar - um unbeirrt und in filmischen Details zu zeigen, was wir sonst vielleicht nicht sehen wollen. Das Augenlicht ist natürlich sowohl ein Geschenk als auch ein Fluch: in Gedichten über Fenster und Vorhänge, Fackeln und Augenbinden wird es uns gegeben oder genommen, und doch wird hier - ganz in der Tradition von Oswald und Heaney - jedes Bild mit einem kühlen, objektiven Blick neu geprägt.
Jedes Gedicht versucht, diese scheinbar kleinen, aber entscheidenden Momente zu bewohnen, die monumentale, manchmal tödliche Folgen haben. Für Pajak ist die Zeit fließend: ein Wimpernschlag kann „langsam wie eine Sonnenfinsternis“ sein, unsere Lebenszeit ist flüchtig, unser Tod oft langwierig und selten friedlich oder schmerzlos.
Lebendig und viszeral, immer wieder Gewalt, sexuelle Begegnungen, Kindheit und Altern (die langsamen rosa Augenlider einer sterbenden Großmutter, die schnellen Teelöffel-Atemzüge"), Autos und Städte und die Natur - voller Wunder und Bedrohung -, stellt Slide immer wieder relevante Fragen: Er beleuchtet Brutalität, Zerbrechlichkeit und Zärtlichkeit, die Verantwortung derer, die Zeuge sind - ob Voyeur, Zuschauer oder Leser. Dies ist ein spannungsgeladenes, wunderschön beobachtetes und aufregendes Debüt.