
Diachronic Slavonic Syntax: Traces of Latin, Greek and Church Slavonic in Slavonic Syntax
Der Einfluss der Kirchensprachen Griechisch, Latein und Kirchenslawisch auf die slawischen Standardsprachen ist im theoretischen Rahmen der Kontaktlinguistik noch nicht systematisch untersucht worden.
Auf der Grundlage von Korpusdaten bietet dieser Band eine Darstellung unter dem Gesichtspunkt des „Schriftsprachkontakts“, d. h.
des Kontakts zwischen Varietäten, die nur in einer schriftlichen Variante und nur in formalen Registern verwendet werden. Latein wurde in der mittelalterlichen Slavia Romana als Schriftsprache verwendet; Griechisch war die Ausgangssprache für das Kirchenslawische, das wiederum die Schriftsprache für viele slawischsprachige Gemeinschaften war und somit einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der modernen slawischen Standardsprachen hatte. Das Buch bietet eingehende Analysen des Einflusses des Lateinischen auf die vornormalslawischen Varietäten, des Einflusses des Griechischen auf das (Alt-)Kirchenslawische und der Rolle des Kirchenslawischen als Ausgangssprache für das Alt- und Neuslawische.
Die Beiträge behandeln (morpho)syntaktische Phänomene wie nicht-finite Sätze, Relativsätze, Wortstellung, Verwendung und Funktion von Kasus- und Tempusformen. Der Band richtet sich an Slawisten, allgemeine Sprachwissenschaftler und Wissenschaftler der Klassischen Philologie, die an Sprachkontakt und syntaktischen Fragen interessiert sind.