
Diamela Eltit: Essays on Chilean Literature, Politics, and Culture
Diamela Eltits literarisches Werk entstand in der chilenischen Kulturszene in den 1980er Jahren, als das Pinochet-Regime (1973-1990) sein Projekt der Ausrottung, Zensur und neoliberalen Schocktherapie konsolidiert hatte. Eltit, der gezwungen war, in einer erstickenden Atmosphäre von Restriktion und Gewalt zu schreiben, entwickelte eine radikale, aufrührerische Poetik, die darauf abzielte, die Grundlagen der autoritären Macht und des Diskurses in Frage zu stellen.
Während Eltits Romane, die zwischen 1983 und heute veröffentlicht wurden, eine bemerkenswerte Vision von Chile vermitteln, die sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, bietet sie durch ihre produktive und rigorose Arbeit an literarischen Essays einen anderen Blickwinkel.
Diese erstmals ins Englische übersetzte Sammlung von Eltits Essays gibt dem Leser die Möglichkeit, sich mit ihren zentralen Anliegen als Schriftstellerin und Intellektuelle auseinanderzusetzen: dem neoliberalen Markt, der Marginalisierung von Körpern in der Gesellschaft, Fragen von Geschlecht und Macht, dem Kampf um Erinnerung, Wahrheit und Gerechtigkeit nach der Diktatur und den immer komplexeren Beziehungen zwischen Politik, Ethik und Ästhetik.