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The Ubiquitous Presidency: Presidential Communication and Digital Democracy in Tumultuous Times
Die amerikanische Demokratie befindet sich in einer Zeit auffallender Turbulenzen. Das Zusammentreffen eines sich rasch verändernden sozio-technologischen Umfelds mit der traditionellen Präsidentschaft hat zu einem Umbruch in Bezug auf den Umfang und die Standards der Führungsrolle geführt. Die Forschung über die Präsidentschaft ist zwar zahlreich, hat sich aber nur langsam an die veränderten Realitäten angepasst, die mit den digitalen Technologien, den unterschiedlichen Zielgruppen und den neuen Praktiken der Eliten einhergehen. In der Zwischenzeit werden Journalisten und die Öffentlichkeit weiterhin mit den sich abzeichnenden Bemühungen der Präsidentschaft konfrontiert und gestalten diese auf höchst folgenreiche Weise.
Joshua Scacco und Kevin Coe bringen die nötige Einsicht in diese komplexe Situation, indem sie den ersten umfassenden Rahmen für das Verständnis der zeitgenössischen präsidialen Kommunikation in Bezug auf das aktuelle sozio-technologische Umfeld anbieten. Sie nennen diesen Rahmen die allgegenwärtige Präsidentschaft. Scacco und Coe argumentieren, dass Präsidenten neue Möglichkeiten im Medienumfeld nutzen, um eine nahezu konstante und sehr sichtbare Präsenz in politischen und nichtpolitischen Arenen zu schaffen. Sie tun dies, indem sie versuchen, die seit langem bestehenden präsidialen Ziele zu erreichen, nämlich Sichtbarkeit, Anpassung und Kontrolle. In einem Umfeld, in dem Zugänglichkeit, Personalisierung und Pluralismus allgegenwärtig sind, unterscheiden sich die Strategien, die Präsidenten zur Erreichung dieser Ziele einsetzen, jedoch stark von dem, was wir früher kannten.
Unter Verwendung dieses neuartigen Rahmens als konzeptionellem Anker unternimmt The Ubiquitous Presidency eine der bisher umfangreichsten Analysen der präsidialen Kommunikation. Scacco und Coe verwenden eine Vielzahl von Ansätzen - von Umfragen und Umfrageexperimenten über groß angelegte automatisierte Inhalts- und Netzwerkanalysen bis hin zu qualitativen Textanalysen -, um neue Aspekte der komplizierten Beziehung zwischen dem Präsidenten, den Nachrichtenmedien und der Öffentlichkeit aufzudecken. Das Buch konzentriert sich auf die Präsidentschaft seit Ronald Reagan und widmet den Fällen von Barack Obama und Donald Trump besondere Aufmerksamkeit. Es deckt bemerkenswerte Veränderungen in der Kommunikation auf, die die Institution der Präsidentschaft und folglich auch die demokratische Regierungsführung selbst auf die Probe stellen.