
Re-Living the American Frontier: Western Fandoms, Reenactment, and Historical Hobbyists in Germany and America Since 1900
Die historischen und mythischen Elemente des amerikanischen Wilden Westens - Planwagenzüge, Büffelherden, Tipi-Dörfer, indianische Krieger auf Pferden, Cowboys auf offenen Feldern und weiße Siedler, die mit ihren Pflügen und Blockhütten die Wildnis „zähmen“ - üben seit mehr als 200 Jahren eine weltweite Faszination aus und bilden die Grundlage für Fangemeinden, die über Generationen hinweg Bestand haben. Dieses Buch untersucht einige dieser Gemeinschaften, insbesondere deutsche Fans, die sich von Westernautoren wie Karl May inspirieren ließen, und amerikanische Liebhaber von Laura Ingalls Wilders Little House on the Prairie-Serie.
Doch der Alte Westen erwies sich (wie alle Visionen von der Vergangenheit) als ein sich wandelndes kulturelles Terrain. Sowohl in Deutschland als auch in den USA galten die Erzählungen über die Besiedlung des Westens durch die Weißen einst als „unpolitisch“ und wurden von den Weißen weitgehend akzeptiert. Doch während der Nazizeit in Deutschland und in Ostdeutschland nach 1945 wurde der amerikanische Westen neu bewertet und politisch umgewidmet.
Jahrhunderts änderte sich das Verständnis des Westens auch in den USA, während die Gewalt des weißen Siedlerkolonialismus und die Vertreibung indigener Völker zu einem Brennpunkt in den Kulturkriegen zwischen Rechten und Linken wurde. Reagin zeigt, dass die Vergangenheit, die die Fans wiederherzustellen versuchen, von der sich verändernden Gegenwart geprägt ist, da jede neue Generation ihren eigenen Westen anpasst und neu erlebt.