
The Archaeology of Pilgrimage on the Camino de Santiago de Compostela: A landscape perspective
Theoretische Perspektiven auf die Landschaft und die körperliche Auseinandersetzung mit dem Ort bilden die Grundlage für eine Annäherung an die mittelalterliche Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Diese Forschung, die sich hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, auf das zentrale Mittelalter konzentriert, befasst sich mit zwei Kernfragen: Wie haben flüchtige, mobile Gruppen das vielfältige Terrain der Pilgerroute in Nordspanien wahrgenommen und erlebt? Und wie lässt sich ihre flüchtige Präsenz in den archäologischen Aufzeichnungen nachweisen? Diese Studie wird von der Überzeugung getragen, dass die Reise der mittelalterlichen Pilger und nicht ihr Ziel eine genauere Untersuchung verdient.
Die Pilgerreise wird als eine Abfolge von Bewegungen durch Landschaften betrachtet, in denen sowohl gebaute "Stätten" als auch unveränderte Aspekte der physischen Umwelt, wie Flüsse, Berge und trockene Ebenen, integraler Bestandteil der Erfahrung und Bedeutung der Andachtsreise sind. Drei topografisch unterschiedliche "Untersuchungsgebiete" entlang des Jakobsweges in Navarra, Burgos und Galicien bilden die Grundlage für die Analyse von lokalisierten Gruppen materieller Kultur. Innerhalb dieser Gebiete bilden historische und geografische Informationen, erhaltene Denkmäler und Bauwerke sowie ein Feldforschungsplan, der darauf abzielt, sich mit den Prozessen einer geradlinigen Reise zu befassen, eine Kombination von Datensätzen, auf deren Grundlage detailliertere kontextbezogene Forschungsfragen angegangen werden können.
Zu den wichtigen Themen gehören die Identität von Pilgern und Einheimischen, die Kontrolle des Verkehrsflusses, der materielle Ausdruck religiösen Verhaltens und das komplexe Ineinandergreifen von Landschaft, Wahrnehmung, Bewegung und Glauben. Die für diese Arbeit durchgeführten Forschungen stellen eine positive Ergänzung zur aktuellen Debatte dar, die die Rolle der Archäologie bei der Untersuchung von Ritualen und Religion in der Vergangenheit hinterfragt.