Bewertung:

Das Buch „Die Armeen“ von Evelio Rosero ist eine fesselnde allegorische Erzählung, die in einer ländlichen kolumbianischen Gemeinde spielt und die Themen Gewalt, Unschuld und die Auswirkungen des Bürgerkriegs aus der Perspektive eines pensionierten Lehrers beleuchtet. Sie reflektiert die allgegenwärtige Angst und Unsicherheit, die von den bewaffneten Gruppen in Kolumbien verursacht wird, verwoben mit persönlichen Geschichten, die die Menschlichkeit der Dorfbewohner inmitten des Chaos hervorheben.
Vorteile:Der Schreibstil ist wunderbar ausgearbeitet, anregend und regt zum Nachdenken an. Die Charaktere sind lebendig und deutlich und wecken Sympathie und Verständnis. Das Buch fängt den Schrecken der jüngsten Geschichte Kolumbiens wirkungsvoll ein und erforscht gleichzeitig universelle Themen wie Gut gegen Böse und menschliche Freundlichkeit gegen Barbarei.
Nachteile:Die Darstellung von Gewalt mag für einige Leser beunruhigend sein und erfordert einen starken Magen für die Realitäten des Konflikts. Für manche mag der Wechsel zwischen komischen und tragischen Elementen in der Erzählung eine Herausforderung sein.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The Armies
Ismail, der Professor, ist ein pensionierter Lehrer in einer kleinen kolumbianischen Stadt, wo er die Tage damit verbringt, so zu tun, als würde er Orangen pflücken, während er seine Nachbarin Geraldina beobachtet, die nackt im Schatten eines Ceiba-Baumes auf einer roten Blumendecke liegt.
Der Garten brennt im Sonnenlicht; die Aras lachen süß. Otilia, Ismails Frau, schämt sich für sein Voyeurismus und schlägt vor, dass er Pater Albornoz einen Besuch abstattet.
Stattdessen wandert Ismail durch die Stadt und besucht alte Freunde, geplagt von einem Wirrwarr an geheimen Erinnerungen: Wo habe ich all die Jahre existiert? Ich antworte mir selbst: oben auf der Mauer und schaue hinüber. Als die Armeen langsam einrücken, werden die Träumereien des Professors nach und nach von einer lebendigen Hölle eingeholt. Seine Frau verschwindet und er muss sie finden.
Wir erfahren, dass San Jose nicht nur von sanften, grasbewachsenen Hängen umgeben ist, sondern auch von Landminen und Kokafeldern. Der Leser wird bald von der Gewalt von Roseros Erzählung verschlungen, die nicht nur von einer tiefen Traurigkeit, sondern auch von einer außergewöhnlichen Zärtlichkeit geprägt ist“.