Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche und wissenschaftliche Untersuchung der Paulusbriefe und liefert einen historischen Kontext und eine Analyse, die das Verständnis seiner Schriften verbessert. Es verbindet eine leicht verständliche Sprache mit fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen und ist damit sowohl für Gelegenheitsleser als auch für ernsthaftere Theologiestudenten geeignet. Einige Leser fanden jedoch, dass es sich zu sehr auf wissenschaftliche Interpretationen konzentriert und dadurch eine Entfremdung vom Originaltext riskiert, und andere kritisierten, dass der Ansatz möglicherweise die traditionellen Ansichten über die Heilige Schrift untergräbt.
Vorteile:Spannende und aufschlussreiche wissenschaftliche Analyse der Paulusbriefe, verständliche Sprache, verbessert das Verständnis des historischen Kontextes, benutzerfreundliches Format, gut recherchiert, wertvoll sowohl für Gelegenheitsleser als auch für Gelehrte.
Nachteile:Kann sich zu sehr auf wissenschaftliche Interpretationen konzentrieren, kann Gelegenheitsleser überfordern, einige fanden, dass es die traditionellen Ansichten über die Heilige Schrift untergräbt, polarisierende Meinungen über die Behandlung biblischer Texte.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
The Authentic Letters of Paul
In der frühen Kirche gab es vier verschiedene Paulusbilder: den nicht-autoritären Paulus der großen Briefe, den autoritären, frauenfeindlichen Paulus der Pastoralbriefe, den frenetischen Missionar, der im Alleingang das Christentum in der Mittelmeerwelt einführte, und den proto-gnostischen Paulus von Marcion und den gnostischen Kommentaren zu den Paulusbriefen.
Welcher ist der wahre Paulus? Die christliche Kirche hat sich für die Pastoralbriefe entschieden und die Paulusbriefe durch diese Brille gelesen. Aber dieses Bild ist in der modernen Welt so problematisch geworden, dass viele zeitgenössische Leser von Paulus entweder abgeschreckt sind oder ihn einfach ignorieren.
Aber war Paulus wirklich eine so furchtbare Figur? Mit einer neuen Lesart der authentischen Paulusbriefe haben die SV-Übersetzer versucht, seine Worte von denen des Augustinus und später von denen Martin Luthers zu befreien, die Paulus benutzten, um ihr eigenes schlechtes Gewissen zu decken. Die augustinisch-lutherische Tradition, die Reden des Paulus über die Rechtfertigung durch den Glauben so zu interpretieren, dass sie mit dem eigenen moralischen Versagen fertig werden, ist nur eine Möglichkeit der Übersetzung der Paulusbriefe. Das Griechische der Paulusbriefe kann aber auch anders verstanden werden, so dass es bei Paulus nicht um persönliche Schuld geht, sondern um die Vertrauenswürdigkeit Gottes und den mutigen Glauben Jesu an Gott als Vorbild für andere.
So werden die Briefe des Paulus in diesem Buch übersetzt. Hier begegnet dem Leser eine ganz andere Sicht auf Paulus und seine Botschaft.