Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 4 Stimmen.
The Gang of Black Eagles: La Bande Des Aigles Noirs
"Selbst an den schönsten und glücklichsten Tagen in unserem Leben ist unsere Zeit hier auf der Erde nie so gut wie im Paradies.".
Warum hat Patricks Mutter ihn verlassen? Wird sie jemals zurückkommen? Wo ist Gott inmitten der Einsamkeit und des Gefühls des Verrats eines Sechsjährigen? Das Leben wird Patrick in seiner Kindheit einige dieser Fragen beantworten und ihm einen tiefen Frieden schenken. Über die Antworten auf andere wundert er sich bis heute. Was er sicher weiß, ist, dass seine zutiefst deprimierte, alleinerziehende Mutter ihn im November 1953 in einem Waisenhaus für Kinder russischer Flüchtlinge in Frankreich, dem so genannten Russischen Internat, absetzte. Die Schule ist ein umgebautes mittelalterliches Schloss mit einer aristokratischen Dame, die während der Russischen Revolution ins Exil gegangen war und die von Mitarbeitern und Schülern gleichermaßen "die Prinzessin" genannt wird.
Dieser Roman ist stark an die Kindheit des Autors angelehnt. Albouy lebte von seinem sechsten bis zu seinem siebzehnten Lebensjahr in einem Waisenhaus, als er wieder mit seiner Mutter zusammenkam und in ihre Wohnung zog. Er gibt bereitwillig zu, dass selbst sein sensibles Ich mit zunehmendem Alter Momente erlebte, in denen er den ganz menschlichen Wunsch verspürte, jungenhaften Unfug zu treiben. Als Heranwachsende erhielten er und seine engsten Freunde wegen ihrer Unzertrennlichkeit und ihrer unaufhörlichen Suche nach Abenteuern den Spitznamen Die Bande der schwarzen Adler. Diese Erinnerungen bewahren die Erzählung vor einem extrem religiösen Ton.
Dennoch kann die jugendliche Unerschrockenheit nicht ganz über Patricks phantasievolle und zärtliche Natur hinwegtäuschen. Er erzählt seinen Freunden von einem Gespräch, das er mit einem verletzten Raben geführt haben will. Ihr bedingungsloser Glaube an das, was er sagt, macht ihn zum Anführer der Bande. Patrick zeigt eine Sanftheit und Verletzlichkeit, die man sonst eher bei männlichen Protagonisten in den Romanen dieser viktorianischen Autoren findet.