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The Condition of Digitality: A Post-Modern Marxism for the Practice of Digital Life
David Harveys The Condition of Postmodernity rationalisiert den Wandel des Kapitalismus in einem außergewöhnlichen Jahr: 1989. Es gab einer materiellen und kulturellen Realität theoretischen Ausdruck, die damals gerade erst richtig in Gang kam - Globalisierung und Postmoderne - und zeigte gleichzeitig die geo-räumlichen Grenzen der Akkumulation auf, die unser Planet setzt.
Diese bahnbrechende Publikation, so der Autor Robert Hassan, ging jedoch nicht auf die Ankunft der digitalen Technologie, den Quantensprung, den der Übergang von einer analogen Welt zu einer digitalen Wirtschaft darstellt, und die rasche Schaffung einer globalen Netzwerkgesellschaft ein. Indem er zunächst den Kontext von 1989 und Harveys Arbeit betrachtet und dann die Idee des Menschen als analoges Wesen, argumentiert er, dass diese neue menschliche Bedingung der Digitalität zu einer Entfremdung nicht nur von der Technologie, sondern auch von der Umwelt führt. Diese Bedingung sei keine Ideologie von Zeit und Raum, sondern eine Realität, wobei er betont, dass Harveys Zeit-Raum-Kompression neue Züge annimmt, einschließlich der Globalisierung nach "außen" und "innen" und der Kommodifizierung aller Bereiche der Existenz.
Schließlich betrachtet der Autor die Rolle der Kultur und stützt sich dabei auf die Theorien von Rahel Jaeggi, um für einen postmodernen Marxismus zu plädieren, der auf das wichtigste Thema unserer Zeit abgestimmt ist. Das anregende und theoretisch breit gefächerte Buch The Condition of Digitality erkennt die radikale neue Form der Postmoderne als Realität und die dringende Notwendigkeit an, eine demokratischere Kontrolle über die Digitalität durchzusetzen.