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Engaging Ancient Maya Sculpture at Piedras Negras, Guatemala
Die alte Maya-Stadt Piedras Negras, die heute vom guatemaltekischen Dschungel umhüllt ist, erlebte ihre Blütezeit zwischen dem sechsten und neunten Jahrhundert, als ihre Herrscher monumentale Kalksteinskulpturen errichteten, in die Hieroglyphentexte und Bilder von ihnen selbst und ihren Familienmitgliedern, Beratern und Gefangenen eingemeißelt waren. In ihrem Buch Engaging Ancient Maya Sculpture at Piedras Negras, Guatemala, zeigt Megan E. O'Neil neue Wege auf, diese Stelen, Altäre und Tafeln zu verstehen, indem sie untersucht, wie die Menschen der alten Maya mit ihnen umgingen.
Diese Monumente, die als heilig angesehen wurden, waren eine der wichtigsten kulturellen und religiösen Ausdrucksformen der Gemeinschaft. Stelen können die Essenz von Herrschern enthalten haben, an die sie erinnerten, und die Objekte blieben auch nach ihrem Tod Orte der Verehrung für diese Herrscher. Anhand einer Vielzahl von Belegen untersucht O'Neil, wie die Formen, Kompositionen und Kontexte der Skulpturen die Menschen dazu einluden, sich mit ihnen und den Figuren, die sie verkörperten, auseinanderzusetzen. Sie betrachtet diese Denkmäler nicht als träge Träger von Bildern, sondern als greifbare Präsenzen, die zu bestimmten historischen Momenten im realen Raum existierten. Ihre Analyse rückt die materielle und affektive Kraft dieser mächtigen Objekte in den Vordergrund, die in der Vergangenheit gesehen, berührt und manipuliert wurden.
O'Neil untersucht die Monumente nicht nur zum Zeitpunkt ihrer Entstehung, sondern auch in späteren Jahren und zeigt, wie sie sich im Laufe der Zeit veränderten. Sie argumentiert, dass die Beziehungen zwischen den Skulpturen verschiedener Generationen in Prozessionen aufgeführt wurden, durch die die alten Maya historische Dialoge und das Gedenken an die Ahnen in die Landschaft integrierten.
Mit Hilfe von mehr als 160 Abbildungen zeigt O'Neil die kontinuierliche Lebensgeschichte dieser Skulpturen auf, die im letzten Jahrhundert auch ihre Fragmentierung und Umwandlung in Waren, die auf dem internationalen Kunstmarkt verkauft werden, umfasste. O'Neils Studie beleuchtet die moderne Umsetzung und Ausstellung dieser antiken Monumente und leistet damit einen Beitrag zu den laufenden Diskussionen über das kulturelle Erbe.