Bewertung:

In den Rezensionen wird Kracauers „Angestellte Massen“ allgemein als bedeutende und aufschlussreiche Kritik an der Dynamik der Arbeiterschaft in der Weimarer Zeit gelobt, wobei insbesondere die Beziehung zwischen Angestellten und ihren Arbeitgebern hervorgehoben wird. Die Rezensenten schätzen die zeitlose Relevanz des Buches und Kracauers einzigartige Außenseiterperspektive, die eine detaillierte Analyse sozialer Strukturen und institutioneller Kritik ermöglicht, die auch heute noch nachwirkt. Spezifische Nachteile des Buches wurden in den Rezensionen jedoch nicht erwähnt.
Vorteile:Bietet eine zeitlose und aufschlussreiche Kritik der modernen Arbeit und der sozialen Dynamik.
Nachteile:Ausgezeichneter Zustand und Lesbarkeit.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Salaried Masses - Duty and Distraction in Weimar Germany
Das 1930 erschienene Werk Siegfried Kracauers wurde mit großem Beifall aufgenommen und erlangte bald den Status eines Klassikers. Gegenstand seiner Untersuchung war die neue Klasse der Angestellten, die die Städte des Weimarer Deutschlands bevölkerten.
Diese geistig heimatlosen, von allen Gewohnheiten und Traditionen losgelösten Angestellten suchten Zuflucht in der Unterhaltungsindustrie - oder der „Zerstreuungsindustrie“, wie Kracauer es nannte -, flüchteten aber nur drei Jahre später in die Arme Adolf Hitlers. Ohne sich der Instrumente der traditionellen soziologischen Wissenschaft zu bedienen, aber auch ohne in eine bloße journalistische Reportage zu verfallen, erforscht Kracauer die Widersprüche dieser Kaste.
Anhand von Gesprächen, Zeitungen, Anzeigen und persönlicher Korrespondenz zeichnet er das fade Grauen des Alltags nach. Dabei gelingt ihm nicht nur eine vorausschauende Darstellung des Niedergangs der Weimarer Republik, sondern auch eine bahnbrechende kultursoziologische Arbeit, die auch heute noch von großer Aktualität ist.