Bewertung:

Das Buch ist gut recherchiert und bietet eine einzigartige Perspektive auf die Ereignisse im Vorfeld des Ersten Weltkriegs, insbesondere aus deutscher Sicht. Allerdings können die trockene Darstellung und kleinere grammatikalische Probleme das Leseerlebnis beeinträchtigen, und das Fehlen von Anschauungsmaterial kann für Neulinge auf dem Gebiet hinderlich sein.
Vorteile:Gut recherchiert, bietet eine einzigartige und ausgewogene Perspektive aus deutschen Archiven, bietet Einblick in die deutsch-britische Rivalität, die zum Ersten Weltkrieg führte.
Nachteile:Kleine grammatikalische Fehler aufgrund der Muttersprache des Autors, der Text kann trocken sein, und das Fehlen von Bildern kann Leser, die mit den behandelten Themen nicht vertraut sind, verwirren.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Arming the Sultan: German Arms Trade and Personal Diplomacy in the Ottoman Empire Before World War I
Der internationale Waffenhandel war schon immer ein mächtiger und multifunktionaler Bestandteil der Weltpolitik und der internationalen Diplomatie.
Die Entsendung von Militärberatern ins Ausland und die Förderung von Waffenverkäufen, die sich gegenseitig legitimieren und unterstützen, wurden seit dem Vorabend des Ersten Weltkriegs bis heute zu unverzichtbaren Instrumenten der Bündnisbildung. Für das Deutsche Reich als relativen Nachzügler in der imperialistischen Rivalität im Kampf um die Kolonien rund um den Globus im späten 19.
Jahrhundert leisteten Waffenexporte einen entscheidenden Beitrag zur Stimulierung und Stärkung der deutschen militärgestützten expansionistischen Wirtschaftsaußenpolitik und stellten wirksame Instrumente zur Schaffung neuer Bündnisse rund um den Globus dar. Daher wurden die Marketing- und Verkaufsaktivitäten der deutschen Rüstungsunternehmen auf dem globalen Rüstungsmarkt und insbesondere im Osmanischen Reich unter der Herrschaft von Sultan Abd lhamid II. von Anfang an offen und nachdrücklich von Kaiser Wilhelm II., Bismarck und den anderen Entscheidungsträgern der deutschen Außenpolitik unterstützt.
Auf der Grundlage umfangreicher multinationaler Archivrecherchen in Deutschland, der Türkei, Großbritannien und den Vereinigten Staaten untersucht Arming the Sultan den entscheidenden Einfluss von Waffenexporten auf die Entstehung und Stimulierung von Deutschlands expansionistischer Außenwirtschaftspolitik gegenüber dem Osmanischen Reich. Yorulmaz' innovatives Buch Arming the Sultan leistet einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Forschung über die politische Ökonomie des internationalen Waffenhandels und zeigt, dass sich Waffenexporte, insbesondere im Schatten der persönlichen Diplomatie, als unverzichtbarer und integraler Bestandteil der deutschen Außenwirtschaftspolitik in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg erwiesen.