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The Evil Imagination: Understanding and Resisting Destructive Forces
Roger Kennedy hat eine meisterhafte Untersuchung über das Konzept des Bösen geschrieben. Er beginnt mit einer allgemeinen Betrachtung des Themas, bevor er zu einer detaillierteren Analyse übergeht.
Zunächst gibt er einen Überblick über die Wissenschaft des Bösen, einschließlich der Erkenntnisse der Neurowissenschaften und der Sozialpsychologie. Es folgen psychoanalytische Studien zum Individuum und zu Gruppen, bevor er einen Überblick über die Philosophie des Bösen gibt. Außerdem werden historische und soziale Studien vorgestellt, die das Verständnis des Bösen in der Praxis fördern.
Anschließend untersucht Kennedy das Wesen des Völkermords, wobei er sich auf den Holocaust und die Sklaverei konzentriert. Diese beiden "Reisen zum Bösen" sind nach wie vor relevant für das Verständnis der heutigen Gesellschaft und ihrer Probleme. Die nationalsozialistische Vergangenheit wirkt auch Jahrzehnte später noch nach.
Die Politik und das soziale Gefüge der westlichen Gesellschaft waren auf die Sklaverei als Grundlage des wirtschaftlichen Wohlstands angewiesen und werden von ihrer Unfähigkeit heimgesucht, die harte Realität der Sklaverei und ihre anhaltenden Nachwirkungen zu verarbeiten. Kennedy geht dann zu einer Diskussion über das Genie von Shakespeare über und beschreibt, wie sich das Böse entwickeln und die innere Welt eines Menschen erobern kann. Das Buch schließt mit einer Zusammenfassung der Hauptthemen und einem Blick auf diejenigen, die dem Bösen widerstanden haben, und was wir von ihnen lernen können, wenn wir eine Gesellschaft aufbauen wollen, die den Kräften des Bösen widerstehen kann.
Das Buch basiert auf einem psychoanalytischen Ansatz, der die Macht und den Einfluss unbewusster Prozesse, die dem menschlichen Handeln zugrunde liegen, sowie die Rolle innerer Konflikte und elementarer Ängste und Befürchtungen, die häufig das Verhalten des Einzelnen und der Gruppe bestimmen, in den Vordergrund stellt. Es bringt neue Einsichten in einen ewigen Diskurs.