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The Caiplie Caves: Poems
Die preisgekrönte Lyrikerin Karen Solie verbindet in ihrem neuen Gedichtband die Geschichte eines Mönchs aus dem siebten Jahrhundert mit zeitgenössischen Themen wie Wirtschaftsklasse, Umweltschutz und Einsamkeit in einer ständig vernetzten Welt.
Wenn man um ein Zeichen bittet.
Muss man akzeptieren, was einem gegeben wird?
The Caiplie Caves, der fünfte Gedichtband von Karen Solie, erkundet die schottische Ostküste mit ihren Fischerdörfern und Buchten in der Grafschaft Fife. Im Mittelpunkt steht Ethernan, ein irischer Missionar in Schottland, der sich im siebten Jahrhundert in die Caiplie-Höhlen zurückzog, um ein Leben als Einsiedler zu führen. Solie versetzt sich in die Gedankenwelt eines Mannes, der zwischen der Gründung eines Klosters auf May Island und einem Leben in Einsamkeit hin- und hergerissen ist und dessen Unsicherheit ihn in scheinbar widersprüchliche Richtungen treibt.
Verwoben mit der Geschichte von Ethernan sind Gedichte, deren Themen den physischen Ort der Höhlen umkreisen: der Fall eines Kohlekraftwerks; ein "alter Mann, der seinen Geist wie eine Lampe erhebt, / sammelt Stella-Dosen ein, die von der Rennbahn geworfen werden"; Seevögel "mit Militärtechnik vorbelastet"; die zwiespältige Natur der Brennnessel.
Mit einer einzigartigen Mischung aus ironischen und mythischen Tönen lässt Solie das siebte Jahrhundert wie eine jüngste Erinnerung erscheinen und zeitgenössische Themen so unzusammenhängend wie die ferne Vergangenheit. Es sind Meditationen über die Krise der Zeit und des Wandels, über Klasse, Macht und Glauben. Vor allem aber sind es ehrgeizige und anregende Gedichte von einer der begabtesten poetischen Stimmen unserer Zeit.