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The German Tradition of Self-Cultivation: 'Bildung' from Humboldt to Thomas Mann
In einem Vortrag im Jahr 1923 sagte Thomas Mann, dass der gewöhnliche deutsche Mittelständler nie daran gedacht habe, dass Kultur auch ein Interesse an der Politik beinhaltet, und dies auch heute nicht tue.
Die Vorstellung von der wahren Freiheit, die dem Menschen zuteil wird, der so weit wie möglich in der unsichtbaren Welt der Kultur lebt und seine sozialen, politischen und materiellen Verhältnisse als eine Art Schicksal hinnimmt, war in der Tat der Kern des deutschen Idealismus der Goethezeit, und Weltfremdheit ging einher mit sehr großen Leistungen in Literatur, Wissenschaft und Philosophie. Bildung, Selbstkultivierung, wurde zu einem ebenso selbstverständlichen Erfordernis des gebildeten, bürgerlichen Lebens wie der Sport in England.
In diesem Buch, das ursprünglich 1975 veröffentlicht wurde, stellt Professor Bruford eine Fortsetzung von Culture and Society in Classical Weimar 1775 1806 dar und zeigt, wie das Ideal der Selbstkultivierung in das Denken einer Reihe höchst individueller deutscher Philosophen, Theologen, Dichter und Romanciers einfloss, jeder in seinem eigenen Winkel der sich rasch verändernden Welt des neunzehnten Jahrhunderts".