Bewertung:

Das Buch befasst sich mit der dunklen Seite der populären Musik und untersucht ihre Verbindungen zur Gewalt in der Geschichte und im aktuellen Kontext. Es behandelt verschiedene Genres, gewalttätige Vorfälle bei Konzerten sowie die psychologischen Auswirkungen, die Musik auf die Hörer haben kann. Die Autoren schlagen eine Analyse sowohl der Anstiftung zur Gewalt durch Musik als auch der emotionalen Erregung vor, die sie hervorrufen kann. Sie erörtern auch die politischen Implikationen lauter Musik und ihrer möglichen Folgen. Obwohl die Arbeit aufgrund ihrer Erkenntnisse lobenswert ist, wird sie dem Wesen der populären Musik nicht in vollem Umfang gerecht.
Vorteile:Das Buch bietet eine gründliche theoretische und historische Erforschung der Zusammenhänge zwischen Musik und Gewalt. Es enthält eine Vielzahl von Beispielen, darunter auch weniger bekannte Vorfälle aus Australien. Die Unterscheidung zwischen „Anstiftung“ und „Erregung“ verleiht der Analyse zusätzliche Tiefe. Es werden wichtige gesellschaftliche Fragen zur Rolle der Musik bei der Aufstachelung zur Gewalt und ihrer Wirkung auf die Hörer beleuchtet.
Nachteile:Einige Rezensenten sind der Meinung, dass die Autoren die Auswirkungen populärer Musikphänomene nicht vollständig erfassen. Es wird befürchtet, dass das Buch komplexe Zusammenhänge zu sehr vereinfacht, indem es sich vor allem auf die „dunkle Seite“ konzentriert, anstatt die Zusammenhänge in einem breiteren Kontext anzuerkennen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Dark Side of the Tune: Popular Music and Violence
Dieses Buch wendet sich gegen die akademisch dominierte, aber vereinfachende Romantisierung der populären Musik als positive Kraft und konzentriert sich auf die "dunkle Seite" des Themas. Es ist eine bahnbrechende Untersuchung der Art und Weise, wie populäre Musik in Verbindung mit Gewalt eingesetzt wurde, von einer scheinbar zufälligen Beziehung bis hin zu einer, bei der Musik ausdrücklich als Gewaltinstrument eingesetzt wird.
Ein einleitender Überblick über die physiologischen und kognitiven Grundlagen des Tönens/Hörens, die für das Sensorium charakteristisch sind, offenbart insbesondere ihr Potenzial für organische und psychische Gewalt. Anschließend werden Arbeitsdefinitionen von Schlüsselbegriffen (einschließlich des umstrittenen Begriffs "populär") für die Zwecke dieser Untersuchung erarbeitet, und es wird ein historischer Überblick über Beispiele für die Verbindung zwischen Musik und Gewalt gegeben, von der (vor-)biblischen Zeit bis zum späten neunzehnten Jahrhundert. Jahrhundert.
Die zweite Hälfte des Buches konzentriert sich auf die Neuzeit, die in diesem Fall durch das Aufkommen von Technologien gekennzeichnet ist, mit denen Musik elektronisch ergänzt, erzeugt und verbreitet werden kann, beginnend mit dem Aufkommen von Tonaufnahmen in den 1870er Jahren bis hin zum Audio-Internet und anderen zeitgenössischen Audio-Technologien. Johnson und Cloonan argumentieren, dass diese Technologien das Potenzial der Musik, kulturelle Auseinandersetzungen vom Lokalen zum Globalen zu vermitteln, insbesondere durch Gewalt, verändert haben.
Die Autoren präsentieren eine Taxonomie von Fallbeispielen für die Verbindung zwischen populärer Musik und Gewalt, über immer intensivere Formen dieser Beziehung, die in den aktuellen Beispielen von Musik und Folter gipfeln, einschließlich derer in Bosnien, Darfur und durch die US-Streitkräfte im Irak und in Guantánamo Bay. Dabei handelt es sich jedoch nicht einfach um eine Aneinanderreihung von Daten, sondern um eine argumentative Synthese.
So werden im letzten Abschnitt die Auswirkungen dieses Zusammenhangs sowohl für die Populärmusikstudien selbst als auch für die Kulturpolitik und -regulierung, die Ethik der Staatsbürgerschaft und die Argumente zu den Menschenrechten erörtert.