
Bringing the Dark Past to Light: The Reception of the Holocaust in Postcommunist Europe
Trotz der tiefgreifenden Auswirkungen des Holocausts auf die Geschichte Osteuropas haben die kommunistischen Regime den öffentlichen Diskurs über diese Tragödie und die Erinnerung daran erfolgreich unterdrückt. Seit dem Zusammenbruch des Kommunismus im Jahr 1989 hat sich dies jedoch geändert.
Es ist nicht nur eine Fülle archivarischer Quellen verfügbar geworden, sondern es gibt auch Oral-History-Projekte und Interviews, in denen die Aussagen von Zeitzeugen aufgezeichnet wurden, die den Holocaust als Kinder und junge Erwachsene erlebt haben. Die jüngsten politischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen haben ein differenzierteres und komplexeres Verständnis der Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Darstellung des Holocausts ermöglicht. Die Menschen beginnen zu erkennen, welch bedeutende Rolle die Erinnerung an den Holocaust in den gegenwärtigen Diskussionen über die nationale Identität in Osteuropa spielt.
Dieser Band mit Originalaufsätzen erforscht die Erinnerung an den Holocaust und die jüdische Vergangenheit im postkommunistischen Osteuropa. Die Aufsätze in Bringing the Dark Past to Light widmen sich jedem postkommunistischen Land und untersuchen, wie die Erinnerung an die „dunkle Vergangenheit“ der osteuropäischen Nationen wieder aufgegriffen und aufgearbeitet wird.
Darüber hinaus wird untersucht, wie diese Erinnerung die kollektiven Identitäten und die soziale Identität ethnischer und nationaler Minderheiten prägt. Die Erinnerung an den Holocaust hat praktische Auswirkungen auf die aktuelle Entwicklung der nationalen Kulturen und der internationalen Beziehungen.