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The Adoption of Inoculation for Smallpox in England and France
Die Pockenimpfung im 18. Jahrhundert war der Ursprung der modernen Immunologie. Diese neue Methode, sich absichtlich mit einer Krankheit anzustecken, um sich vor ihr zu schützen, war eine empirische Volkspraxis aus dem Neuen Osten, die den traditionellen europäischen Denkgewohnheiten sowohl in der Medizin als auch in der Religion zuwiderlief.
Auf der Grundlage sorgfältiger Recherchen in allen verfügbaren Quellen werden in dieser detaillierten Studie die wesentlichen Faktoren herausgearbeitet, die die Pockenimpfung für die Westeuropäer akzeptabel machten: die zunehmende Bedrohung durch die Krankheit und die Angst vor ihr, vor allem in der Oberschicht; ein starkes Programm, das von Mitgliedern so angesehener wissenschaftlicher Gruppen wie der Royal Society in London und der Academic Royale des Sciences in Paris geleitet wurde; das Interesse und die Beteiligung des englischen und des französischen Königshauses, die ihren Untertanen ein Beispiel gaben, dem sie nacheiferten.
Mit dieser Darstellung einer wichtigen Entwicklung in der Medizingeschichte legt Genevieve Miller Beweise dafür vor, dass die meisten religiösen Führer entgegen der üblichen Auffassung nicht gegen die Praxis des Impfens waren, sondern dass eine Reihe von ihnen aktive Befürworter waren. Sie zeigt auch auf, wie die Erfahrung mit der Impfung in der Medizin die Vorstellungen über die Ätiologie der Pocken klärte, indem sie den Beweis erbrachte, dass die Pocken durch eine bestimmte, von außen in den menschlichen Körper eingebrachte Substanz verursacht wurden.