Die Endzeit der Menschenrechte

Bewertung:   (4,6 von 5)

Die Endzeit der Menschenrechte (Stephen Hopgood)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch bietet eine kritische Untersuchung der Entwicklung und des aktuellen Zustands des Menschenrechtsregimes und legt nahe, dass es sich auf dem absteigenden Ast befindet. Der Autor unterscheidet zwischen echten Menschenrechten und dem institutionalisierten Menschenrechtsregime und argumentiert, dass viele etablierte Normen und Institutionen nicht in der Lage sind, schwere Menschenrechtsverletzungen wirksam zu bekämpfen. Die Darstellung ist gut recherchiert und überzeugend und wirft wichtige Fragen über die Zukunft der internationalen Menschenrechtsbemühungen auf.

Vorteile:

Prompte Lieferung und guter Zustand des Buches
ausgezeichnete Kritik des Autors mit scharfem Blick
gut recherchiert mit einem breiten Spektrum an Quellen
fesselnde Erzählung und Argumentation
zum Nachdenken anregende Einblicke in die Wirksamkeit von Menschenrechtsinstitutionen.

Nachteile:

Das Buch zeigt eine pessimistische Sicht auf die Zukunft des Menschenrechtsregimes
kann den Optimismus der Leser in Bezug auf internationale Menschenrechtsorganisationen und ihre Wirkung in Frage stellen
einige Leser hoffen vielleicht auf einen weniger düsteren Schluss.

(basierend auf 4 Leserbewertungen)

Originaltitel:

The Endtimes of Human Rights

Inhalt des Buches:

Wir leben in der Endzeit der zivilisatorischen Mission. Der wirkungslose Internationale Strafgerichtshof und sein desaströser erster Ankläger, Luis Moreno-Ocampo, sowie das Scheitern der Schutzverantwortung in Syrien sind die jüngsten Beweise nicht für vorübergehende Missgeschicke, sondern für fatale strukturelle Mängel des internationalen Humanismus. Ob die Zunahme tödlicher Angriffe auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, die Folterung und das "Verschwindenlassen" von Al-Qaida-Verdächtigen durch amerikanische Beamte, die Missachtung des Völkerrechts durch Staaten wie Sri Lanka und Sudan oder das Scheitern des Khmer-Rouge-Tribunals in Phnom Penh - die Aussicht auf eine Welt unter säkularem Menschenrecht ist in weite Ferne gerückt. Was wie eine Morgendämmerung aussah, ist in Wirklichkeit ein Sonnenuntergang. Die Fundamente der universellen liberalen Normen und der Global Governance bröckeln. --In diesem ebenso leidenschaftlichen wie provokanten Buch argumentiert Stephen Hopgood entgegen der landläufigen Meinung, dass die Idee der universellen Menschenrechte nicht nur schlecht an die aktuellen Gegebenheiten angepasst ist, sondern auch überambitioniert und reaktionslos geworden ist. Die Verschiebung des globalen Kräfteverhältnisses weg von den Vereinigten Staaten untergräbt das Fundament, auf dem das globale Menschenrechtsregime steht, weiter.

Der amerikanische Niedergang legt die Widersprüche, Heucheleien und Schwächen offen, die hinter dem Versuch stehen, dieses Regime in der ganzen Welt durchzusetzen, und öffnet den Weg für wiedererstarkende religiöse und souveräne Akteure, die die Menschenrechte in Frage stellen. Historisch gesehen, so Hopgood, inspirierten universelle humanistische Normen eine säkulare Religiosität in den neuen Mittelschichten eines sich rasch modernisierenden Europas. Die Menschenrechte waren das Produkt einer bestimmten Weltanschauung (westeuropäisch und christlich) und spezifischer historischer Momente (Humanitarismus im 19. Jahrhundert, die Folgen des Holocaust). Jahrhundert, nach dem Holocaust). Sie waren ein Gegenmittel gegen einen beunruhigenden Widerspruch - die Koexistenz des Fortschrittsglaubens mit entsetzlicher Gewalt und wachsender Ungleichheit. Da dieser Gründungszweck in der modernen globalisierten Welt obsolet geworden ist, hat Hopgood behauptet, dass sich die zu diesem Zweck geschaffenen Institutionen wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und in jüngster Zeit der Internationale Strafgerichtshof in sich selbst erhaltende Strukturen mit zeitweiliger Macht und Autorität verwandelt haben, die ihren Mangel an demokratischer Legitimität und ihre systematische Ineffizienz verschleiern. Im besten Fall bieten sie Hilfe in außergewöhnlichen Situationen großer Not; ansonsten servieren sie eine Mischung aus falscher Hoffnung und Verantwortungslosigkeit, die von den Menschenrechten als globaler Marke getragen wird. The Endtimes of Human Rights wird sicher kontrovers diskutiert werden.

Hopgood plädiert für ein neues Verständnis dessen, wo die Hoffnung für die Menschenrechte liegt, ein Plädoyer, das das Versprechen betrauert, aber die Realität des Universalismus zugunsten einer weniger vorhersehbaren Begegnung mit den unterschiedlichen Realitäten der heutigen multipolaren Welt zurückweist.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9781501700668
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2015
Seitenzahl:272

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)