
The English Musical Renaissance and the Press 1850-1914: Watchmen of Music
Die Bedeutung des Schrifttums über die Kultur des 19. Jahrhunderts ist seit langem von der Wissenschaft anerkannt, doch was die Musikkritik betrifft, wurde das viktorianische England von der Wissenschaft vernachlässigt.
Dies ist umso überraschender, als die viktorianische und edwardianische Presse eine enorme Menge an Musikkritik enthielt, die sich durch eine große Vielfalt an kritischen Perspektiven auszeichnete. Anhand von Musikkritiken aus mehreren wichtigen Zeitungen und Zeitschriften (insbesondere The Times, Daily Telegraph, Athenaeum und The Musical Times) untersucht dieses Buch die Rezeptionsgeschichte der neuen englischen Musik im untersuchten Zeitraum und bewertet ihre kulturelle, soziale und politische Bedeutung. Musikkritiker projizierten und förderten englische Komponisten, um eine nationale Musik zu schaffen, auf die England stolz sein konnte.
J. A.
Fuller Maitland, Kritiker der Times, beschrieb Musikjournalisten als "Wächter an den Mauern der Musik", und Meirion Hughes erweitert diese Metapher, um ihre entscheidende Rolle beim Aufbau und Schutz dessen zu untersuchen, was als englische musikalische Renaissance bekannt wurde. Im ersten Teil des Buches werden die Kritiker im Kontext der Publikationen betrachtet, für die sie arbeiteten, während sich der zweite Teil auf die Beziehung zwischen den Wächter-Kritikern und drei Komponisten konzentriert: Arthur Sullivan, Hubert Parry und Edward Elgar.
Hughes vertritt die Ansicht, dass die englische musikalische Renaissance letztlich vor allem dank der Arbeit der Kritiker ein Erfolg war. Damit liefert er eine wichtige Neubewertung des Einflusses des Journalismus auf die britische Musikgeschichte.