Bewertung:

Das Buch bietet einen historischen Überblick über die russische Orthodoxie und ihre Beziehung zur russischen Nation, wobei der Schwerpunkt auf der Zeit bis zur Revolution im 20. Jahrhunderts. Während es für seine gründliche Recherche und seine fesselnde Erzählung gelobt wird, vermissten einige Leser die chronologische Ordnung und waren der Meinung, dass es nicht angemessen auf die breitere Geschichte des russischen Glaubens eingeht.
Vorteile:⬤ Wunderschön recherchiert und präsentiert
⬤ ausgezeichnet für orthodoxe Christen
⬤ bietet eine faszinierende Perspektive auf die russische Geschichte und ihre Verflechtung mit dem orthodoxen Christentum
⬤ regt zu Vergleichen mit zeitgenössischen Themen in anderen Ländern an.
⬤ Kein linearer historischer Bericht
⬤ konzentriert sich mehr auf politische Darstellungen des orthodoxen Glaubens als auf eine umfassende Geschichte der russischen Orthodoxie
⬤ könnte Leser enttäuschen, die eine traditionelle Geschichte der Kirche suchen.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The Making of Holy Russia: The Orthodox Church and Russian Nationalism Before the Revolution
Dieses Buch ist eine kritische Studie über die Interaktion zwischen der russischen Kirche und der Gesellschaft im späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert.
In einer Zeit des aufkommenden Nationalismus in ganz Europa setzten sich orthodoxe Patrioten für die Rolle der Kirche als einigende Kraft ein, die für die Identität und das Ziel des aufstrebenden, aber religiös immer vielfältiger werdenden russischen Reiches von zentraler Bedeutung war. Während andere Studien die Aufmerksamkeit auf die Stimmen in der Kirche lenken, die in den Jahren vor der Revolution als „liberal“ bezeichnet wurden, stellt dieses Werk dem Leser ein breites Spektrum an „konservativen“ Meinungen vor, die ebenfalls nach geistiger Erneuerung und der Verbreitung des Evangeliums strebten.
Letztendlich konnten weder die hier vorgestellten „konservativen“ Stimmen noch die ihrer bekannteren „liberalen“ Protagonisten das Unheil verhindern, das mit der bolschewistischen Revolution 1917 über Russland hereinbrach. Auf der Grundlage von Originalrecherchen in den neu zugänglichen Bibliotheken und Archiven des postsowjetischen Russlands soll diese Studie die umfassendere Relevanz ihres Themas für eine laufende Diskussion über das Verhältnis zwischen nationalen oder ethnischen Identitäten einerseits und dem Selbstverständnis des orthodoxen Christentums als universellem und transformativem Glauben andererseits aufzeigen.