
The Development of Education in Medieval Iceland
Das mittelalterliche Island ist bekannt für sein faszinierendes literarisches Werk, das von kunstvoller Hofdichtung über mythologische Abhandlungen bis hin zu Sagas von Kriegerdichtern und Fehdekultur reicht. Dieses Buch untersucht die Institutionen und Praktiken der Bildung, die nicht nur diesem literarischen Korpus, sondern der gesamten mittelalterlichen isländischen Kultur, Religion und Gesellschaft zugrunde liegen.
Durch die Zusammenführung eines breiten Spektrums von Quellen, darunter Sagas, Gesetzbücher und grammatikalische Abhandlungen, wird die Geschichte der Bildung im mittelalterlichen Island aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Es wird gezeigt, wie die sich langsam entwickelnden Institutionen der Kirche die Bildungspraktiken in einer rein ländlichen Gesellschaft mit ihrer eigenen ausgeprägten Volkskultur prägten.
Dabei wird die Bedeutung der lateinischen Sprache trotz des Mangels an überlieferten Handschriften sowie des Lehrens und Lernens in einem stark dezentralisierten Umfeld hervorgehoben. In diesem Zusammenhang wird untersucht, wie die mittelalterliche grammatikalische Bildung für die zweisprachige klerikale Ausbildung angepasst wurde, was wiederum dazu beitrug, einen eigenständigen und vollständig vernakularisierten grammatikalischen Diskurs zu schaffen.