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The Peanutbutter Sisters and Other American Stories
Ein Immigrant webt ein neues, surreales Americana, komplett mit Bubblegum-Kämpfen und Bombenköniginnen.
Selten taucht ein neues Talent so unverwechselbar im Medium auf wie Rumi Hara. Ihr nicht kategorisierbares Debüt Nori zeigte mit eindringlicher Kunst und einem klaren Erzählrhythmus ihre verspielte Zeichenkunst. Ihre neue Sammlung, The Peanutbutter Sisters and Other American Stories (Die Erdnussbutter-Schwestern und andere amerikanische Geschichten), erfreut mit dem gleichen Schalk.
The Peanutbutter Sisters ist ein herrliches Gleichgewicht der Widersprüche, gleichzeitig Eskapismus und Realismus, Science Fiction und Slice of Life. Zwei Studenten erkunden die urbane Landschaft und folgen dabei dem Newton Creek, der verschmutzten Grenze zwischen Queens und Brooklyn. Dabei planen sie ein traditionelles japanisches Theaterstück mit zeitgenössischer Popkultur. Eine andere Geschichte handelt von einer intergalaktischen Ethnie aller Lebewesen, die im Jahr 2099 spielt, und ist eine schillernde Abhandlung über Umwelt und Journalismus. Doch manchmal kollidiert in ein und derselben Geschichte das Fantastische mit dem Alltäglichen. Ein Mann, der während der Quarantäne mit Schwindelgefühlen zu kämpfen hat, begegnet einer Welt voller sexueller Ausschweifungen, wenn er einen Schwindelanfall hat. Die Peanut-Butter-Schwestern fahren mit einem Hurrikan nach New York City, können aber wegen des stark verschmutzten Ozeans nicht mit einem Wal zurückfahren.
Haras magisch-realistische Tendenzen und ihre vielfältigen Charaktere verzerren die Tropen des amerikanischen Comic-Kanons. Vor allem aber ist ihre angeborene Beherrschung der Comic-Sprache - ihre Fähigkeit, das Absurde mit dem Realen auf so charmante und souveräne Weise zu verweben - erfrischend unübertroffen.
Rechtekatalog Text.