
The Dying Experience: Expanding Options for Dying and Suffering Patients
Dieses äußerst wichtige Buch versucht, die derzeitige Kultur der Todesverleugnung zu überwinden.
Die Verwendung euphemistischer und trotziger Formulierungen im Umgang mit unheilbaren Krankheiten wie „Sie hat ihren Kampf gegen den Krebs verloren“ war angemessener, als die Ärzte noch wenig tun konnten, um das Leben zu verlängern. Doch Behandlungen und Technologien haben sich erheblich verändert.
Inzwischen haben die lebensverlängernden Maßnahmen unsere Bereitschaft überholt, durch medizinische Eingriffe die Kontrolle des Patienten über Tod und Sterben zu sichern. Wir stehen nun vor einer neuen Frage: Wann ist ein medizinischer Eingriff zur Beschleunigung des Sterbeprozesses moralisch angemessen? LiPuma und DeMarco beantworten diese Frage mit der Befürwortung erweiterter Optionen für sterbende Patienten. Unerwünschte aggressive Behandlungsmethoden und Protokolle, die eine Beschleunigung des Todes ablehnen, sollten durch das moralische Recht des Patienten ersetzt werden, unter sorgfältig definierten Umständen den Tod durch medizinische Eingriffe zu beschleunigen.
Die erweiterten Möglichkeiten reichen von einer vom Patienten selbst gesteuerten kontinuierlichen Sedierung ohne Flüssigkeitszufuhr bis hin zur ärztlich assistierten Selbsttötung für Menschen mit fortschreitenden degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer. Das übergeordnete Ziel der Autoren ist die Humanisierung des Sterbeprozesses durch die Ausweitung der patientenzentrierten autonomen Kontrolle.