Bewertung:

Das Buch erörtert die byzantinische theologische Polemik, wird aber für seinen voreingenommenen Ton gegenüber der byzantinischen Kultur und Theologie kritisiert. Der Rezensent weist darauf hin, dass der Autor, Kolbaba, Verachtung für byzantinische Theologen zeigt und ihnen gegenüber eine herablassende Haltung einnimmt. Der Inhalt mag zwar wertvolle Informationen enthalten, aber die parteiische und verächtliche Sprache untergräbt die wissenschaftliche Objektivität des Buches.
Vorteile:Bietet wertvolle Informationen über byzantinische theologische Polemik und Diskussionen aus dem ersten Jahrtausend.
Nachteile:Weist eine deutliche Voreingenommenheit gegenüber der byzantinischen Theologie und Kultur auf, was die Objektivität des Werks beeinträchtigt. Der herablassende Ton des Autors und die Andeutung von Betrug unter byzantinischen Theologen beeinträchtigen die wissenschaftliche Qualität des Werks.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Inventing Latin Heretics Hb
Mit dem Schwerpunkt auf den Anfängen der byzantinischen Schriften gegen die lateinische Hinzufügung des Filioque zum Glaubensbekenntnis im neunten Jahrhundert beleuchtet Inventing Latin Heretics mehrere Aspekte des byzantinischen Denkens - ihre Selbstdefinition, ihre Theologie, ihren einzigartig konstituierten Staat - und stützt sich dabei sowohl auf das, was sie selbst zu sagen hatten, als auch auf moderne Ansätze zur Untersuchung von Gruppenidentität, religiösem Konflikt und Wissenssoziologie.
Das Buch führt in das Konzept der Häresiologie im Allgemeinen ein, definiert Begriffe, fasst einen umfangreichen Bestand an Sekundärforschung zusammen und führt die Geschichte der byzantinischen antiketzerischen Texte bis ins neunte Jahrhundert zurück. Es werden die Beziehungen zwischen lateinischen und griechischen Christen vor und bis in die Zeit des Photios sowie seine Kenntnis der lateinischen Bräuche erörtert.
In den nächsten Kapiteln werden Überlieferung, Form und Inhalt der drei Photios zugeschriebenen Anti-Filioque-Texte und anderer Texte untersucht, die beispielhaft zeigen, was die Byzantiner im neunten Jahrhundert über lateinische Irrtümer sagten, und dabei Textfragen aufwerfen, die nicht ignoriert werden können, und schließlich ein Fenster zur byzantinischen Mentalität öffnen.