
Remembering the Unexperienced: Cultural Memory, Canon Consciousness, and the Book of Deuteronomy
In diesem Buch wird argumentiert, dass ein hilfreicher Rahmen für die Interpretation der Paränese von Deuteronomium 4,1-40 durch die Interaktion mit den Interessen des kulturellen Gedächtnisses des deutschen Ägyptologen Jan Assmann und dem kanonischen Ansatz des US-amerikanischen Bibeltheologen Brevard Childs geschaffen werden kann.
Indem Assmanns Anliegen des kulturellen Gedächtnisses in die Welt des Textes eingebracht wird, kommt das Deuteronomium in fruchtbaren Kontakt mit Fragen aus dem Bereich der Soziologie. Indem diese Fragen in Wechselwirkung mit der theologisch reichhaltigen Formulierung des Kanons, die Childs' kanonischer Ansatz bietet, gestellt werden, wird das Deuteronomium als autoritatives Gotteszeugnis für zeitgenössische Glaubensgemeinschaften interpretiert.
Als Ergebnis dieser Lesestrategie, die bestimmte rhetorische Merkmale hervorhebt, die ein theologisches Verständnis des Textes prägen, tritt der gemeinschaftliche und generationenübergreifende Charakter des Bundes hervor. Diese Betonung beeinflusst wiederum die Art und Weise, wie sich spätere Generationen an den Horeb erinnern und wie diese Erinnerung durch rituelle Praktiken und den Text der Heiligen Schrift von einer Generation an die nächste weitergegeben wird.