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Remembering Reconstruction: Struggles Over the Meaning of America's Most Turbulent Era
Akademische Studien über den Bürgerkrieg und das historische Gedächtnis gibt es im Überfluss, was ein tieferes Verständnis dafür ermöglicht, wie sich die Bedeutung des Krieges im Laufe der Zeit gewandelt hat und welche Auswirkungen diese Veränderungen auf die Konzepte von Rasse, Staatsbürgerschaft und Nationalität haben. Die Ära des Wiederaufbaus hingegen hat bisher noch nicht die gleiche Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern erhalten.
Remembering Reconstruction füllt diese Lücke und versammelt eine renommierte Gruppe von Historikern, die die konkurrierenden sozialen und historischen Erinnerungen an diese entscheidende und gewalttätige Periode der amerikanischen Geschichte untersuchen. Viele betrachten die Zeit von 1863 (beginnend mit der Sklavenbefreiung) bis 1877 (als die letzten Bundestruppen aus South Carolina und Louisiana abgezogen wurden) als eine "unvollendete Revolution" für Bürgerrechte, rassische Identitätsbildung und soziale Reformen. Trotz der katastrophalen Nachwirkungen des Krieges wurde die Erinnerung an die Reconstruction im amerikanischen Bewusstsein und ihre Auswirkungen auf die belastete Geschichte des Landes in Bezug auf Identität, Rasse und Wiedergutmachung weitgehend vernachlässigt.
Die Aufsätze in Remembering Reconstruction erweitern und vertiefen unsere Wahrnehmung der komplexen Revisionen im kollektiven Gedächtnis der Nation. Insbesondere decken die Autoren den Anstoß für die Entstehung schwarzer Gegenerinnerungen an die Reconstruction und die Erzählung von der "tragischen Ära" auf, die die weiße Erinnerung an diese Zeit dominiert.
Durch die Frage, wie sich die Amerikaner an die Reconstruction erinnerten und wie diese Erinnerungen die soziale und politische Geschichte der Nation im 20. Jahrhundert prägten, rückt dieser Band die Erinnerung in den Mittelpunkt der historischen Forschung.