
Remembering the Neoliberal Turn: Economic Change and Collective Memory in Eastern Europe after 1989
In diesem Buch wird erörtert, wie Gesellschaften, Gruppen und Einzelpersonen sich an den globalen neoliberalen Wandel in Osteuropa erinnern und ihm einen Sinn geben. Eine solche Untersuchung ist umso aktueller, als die 1990er Jahre zunehmend als Erklärung für die populistische und nationalistische Wende auf der ganzen Welt herangezogen werden.
Der Band zeigt, wie die Schlüsselprozesse, die sich auf das Leben vieler Menschen in Osteuropa auswirkten, wie Deindustrialisierung, Privatisierung, Restitution und abrupte soziale Umstrukturierung, heute in der Gesellschaft kollektiv erinnert werden und wie die Erinnerungsnarrative der 1990er Jahre zu den aktuellen Identitäten und dem politischen Klima beitragen. Dieser Band etabliert die Erinnerung an die wirtschaftliche Transformation als eigenständigen Forschungsschwerpunkt. Er untersucht verschiedene Ebenen des Gedächtnisses, von der nationalen über die lokale bis hin zur kulturellen Ebene, analysiert Schlüsselmythen der Transformation, widmet dem sozialen Raum und den volkstümlichen Erinnerungen an die Transformationszeit besondere Aufmerksamkeit und reflektiert, wie die Veränderungen der 1990er Jahre in kulturellen Repräsentationen vermittelt werden.
Aufgrund der interdisziplinären Ausrichtung des Buches, das mehrere Bereiche abdeckt, wird es für diejenigen von Interesse sein, die in den Bereichen Gedächtnisforschung, Zeitgeschichte, Soziologie, osteuropäische Raumforschung sowie Literatur- und Filmwissenschaft arbeiten. Es wird auch als wichtiger Bezugspunkt für diejenigen dienen, die auf dem interdisziplinären und rasch expandierenden Gebiet der Transformationsstudien forschen, und ist somit eine unschätzbare Quelle für verschiedene Bereiche.