
Redeeming Sin?: Social Diagnostics amid Ecological Destruction
Kann der christliche Diskurs über die Sünde in der öffentlichen Sphäre, in der er typischerweise angefochten und oft lächerlich gemacht wird, wiedergefunden werden? In diesem Beitrag zur christlichen Ökotheologie, der im südafrikanischen Kontext entstanden ist, argumentiert Ernst Conradie, dass eine solche Rückgewinnung tatsächlich möglich ist, wenn die Rede von der Sünde zumindest von außen als eine Form der sozialen Diagnostik betrachtet wird. Sie kann zu einer multidisziplinären Zusammenarbeit beitragen, um das gemeinsame Bedürfnis nach einer gründlichen Diagnose dessen zu befriedigen, was in der Welt um uns herum schief gelaufen ist.
Die ökologische Zerstörung, aber auch wirtschaftliche Ungleichheiten und gewaltsame Konflikte sind ein Beispiel dafür. Eine solche Wiederherstellung ist jedoch nur möglich, wenn einige große Hindernisse überwunden werden. Dazu gehört die Plausibilität der Vorstellungen von Sündenfall und Erbsünde im Lichte der Evolutionsgeschichte, der Tierethologie und der Kognitionswissenschaften.
Vor allem die augustinische Tradition und ihre doppelte Annahme, dass es möglich war, nicht zu sündigen, dass es aber nach dem Sündenfall nicht mehr möglich ist, nicht zu sündigen, ist stark umstritten. Conradie vergleicht die augustinische Erzählung darüber, was in der Welt schief gelaufen ist, mit anderen christlichen und säkularen Erzählungen.
Er verteidigt die augustinische Position, vor allem weil sie darauf besteht, dass das soziale Übel und nicht das so genannte natürliche Übel das Hauptproblem ist, das es zu lösen gilt. Angesichts der "bösen Probleme" unserer Zeit, die wir gemeinsam angehen müssen, ist es von entscheidender Bedeutung, darauf zu bestehen, dass unser Problem nicht Verwundbarkeit, sondern Vergewaltigung, nicht Tod, sondern vorzeitiges Sterben, nicht der Klimawandel, sondern der vom Menschen verursachte Klimawandel ist.
Wenn die Grundursache dieses sozialen Übels tatsächlich die Sünde ist, dann kann ein christliches Sündenbekenntnis eine gute Nachricht für die ganze Erde sein. In der Tat hat die Sünde auch eine Sonnenseite.