
Harvesting Labour: Tobacco and the Global Making of Canada's Agricultural Workforce
In den letzten Jahrzehnten wurde ein zunehmender Anteil der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte Kanadas von ausländischen Zeitarbeitern aus dem globalen Süden gestellt.
Diese Arbeitskräfte verrichten schwierige und gefährliche Arbeiten mit eingeschränktem Rechtsschutz und sind von einer dauerhaften Niederlassung in Kanada praktisch ausgeschlossen. In Harvesting Labour untersucht Edward Dunsworth die Geschichte der Landarbeit in einem der unterschätzten, aber wichtigsten Anbausektoren Kanadas - dem Tabakanbau in Ontario.
Dunsworth wendet sich gegen die Vorstellung, dass befristete Programme für ausländische Arbeitskräfte als Reaktion auf den Arbeitskräftemangel oder die mangelnde Bereitschaft der Kanadier, in der Landwirtschaft zu arbeiten, entstanden sind. Im Gegenteil, der Tabaksektor in Ontario war über weite Strecken des zwanzigsten Jahrhunderts bei den Arbeitnehmern äußerst beliebt, denn die hohen Löhne zogen eine Vielzahl von Arbeitskräften an und ermöglichten es Tausenden, sich als kleine Farmbesitzer zu etablieren. Gegen Ende des Jahrhunderts hatte sich der Sektor jedoch in etwas völlig anderes verwandelt: eine Handvoll Megafarmen, die sich bei der Ernte auf ausländische Gastarbeiter verlassen.
Dunsworth führt den Leser von den grünen Feldern des Tabakgürtels in Ontario über das ländliche Jamaika, Barbados und North Carolina bis hin zu den Rathäusern der Regierung und zeigt, wie die endgültige Umgestaltung des Tabaks - und der kanadischen Landwirtschaft im Allgemeinen - im Wesentlichen auf die kapitalistische Umstrukturierung der Landwirtschaft zurückzuführen ist. Harvesting Labour verbindet die Bereiche Arbeits-, Migrations- und Wirtschaftsgeschichte, um die historischen Ursprünge der heutigen kanadischen Landwirtschaft und ihrer Arbeitskräfte neu zu interpretieren.