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Engendering the Buddhist State: Territory, Sovereignty and Sexual Difference in the Inventions of Angkor
Auf der Grundlage von mehr als einem Jahrzehnt Feld- und Archivforschung befasst sich diese Monografie mit der kambodschanischen Kulturgeschichte und Geschichtsschreibung mit dem Ziel, die Grundlagen für das Verständnis des politisch-kulturellen Komplexes der kambodschanischen Theravadins zu erweitern und zu vertiefen. Das Buch hat die Form einer interdisziplinären Analyse der performativen und repräsentativen Strategien zur Konstituierung sozialer Kollektive, die vor allem in Angkor entwickelt wurden.
Die Analyse umfasst eine ausführliche Lektüre eines breiten Spektrums kultureller Artefakte, darunter epigraphische und handschriftliche Texte, Skulpturen und rituelle Praktiken. Die Autorin schlägt eine kritische Neubewertung der vorherrschenden Paradigmen der kambodschanischen Geschichtsschreibung vor, um neue Geschichten oder hybride Geschichten zu schaffen, die Platz für bisher fehlende Perspektiven und Stimmen bieten und gleichzeitig neue theoretische Instrumente entwickeln, die sich mit "indigenen" Erzählpraktiken im weitesten Sinne befassen und teilweise von diesen abgeleitet sind. In diesem Prozess der Geschichtsschreibung zeigt sich, dass das historische Ereignis nie vollständig von seiner ästhetischen Darstellung zu trennen ist. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Rolle der sexuellen Differenz in solchen (Re-)Konstruktionen von Geschichte gelegt.
Das Buch stellt eine Theorie der Macht vor, die in der Lage ist, die historischen Phänomene zu erklären, durch die sich volkstümliche Kulturen kosmopolitische Kräfte aneignen, unterwandern und unterwerfen. Es skizziert einen neuen Ansatz für das Studium klassischer südostasiatischer Materialien und ist für Studenten und Wissenschaftler der asiatischen Kunst, Religion und Philosophie, des Buddhismus und der Geschichte Südostasiens von Interesse.