
The Europeanization of Heritage and Memories in Poland and Sweden
Dieses Buch versucht, die Prozesse zu beschreiben und zu verstehen, die im polnischen und schwedischen Kontext am Werk sind und zur Konstruktion neuer, europäisierter Darstellungen der Vergangenheit führen.
Es geht der Frage nach, wie der laufende Prozess der europäischen politischen Integration lokale, regionale, nationale und transnationale Interpretationen der Vergangenheit in diesen beiden Ländern beeinflusst. Es ist das Ergebnis einer multidisziplinären Anstrengung von polnischen und schwedischen Forschern, die in den Bereichen Ethnologie und Kulturanthropologie, Kultursoziologie, Geschichte, Gedächtnis und Kulturerbeforschung arbeiten.
Es beschreibt eine Vielzahl von Fällen und Ansätzen, während es gleichzeitig fest in gemeinsamen Forschungsfragen und den gemeinsamen Versuchen der Autoren verankert ist, die manchmal fließenden und schwer fassbaren Aspekte der Europäisierung des Erbes und der Erinnerungen in Polen und Schweden zu erfassen. Die Auswahl der Fälle zeigt die verschiedenen Richtungen der Europäisierungsprozesse sowie ihre Dynamik an Orten, die sich hinsichtlich ihrer Axiologie unterscheiden. Die Autoren analysieren ihren Einfluss an Orten, die mit zeitgenössischer musealer Narration (Lucja Piekarska-Duraj), transnationalen Initiativen (Lars-Eric Jonsson), regionalen/transnationalen Idyllen (Eleonora Narvselius), Nationalstolz (Krzysztof Kowalski), dunklen Erinnerungen an die Zeit des Zweiten Weltkriegs (Barbara Tornquist-Plewa, Bjorn Magnusson Staaf, Elisabeth Buttner) und neuen Formen des Heldentums (Ulf Zander, Katarzyna Suszkiewicz) verbunden sind.
Die in diesem Band vorgestellten Beispiele für die Europäisierung des Kulturerbes und der Erinnerung zeigen, dass sie unterschiedlich wirksam ist: Manche Orte lassen sich leicht in den europäischen Kontext einbinden, andere widersetzen sich. Mit anderen Worten: Die Europäisierung verläuft nicht überall gleich, und sie führt auch nicht zu der gleichen Neudefinition der Vergangenheit.