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The Color of Law: A Forgotten History of How Our Government Segregated America
In dieser bahnbrechenden Geschichte der modernen amerikanischen Metropole entlarvt Richard Rothstein, eine führende Autorität auf dem Gebiet der Wohnungspolitik, den Mythos, dass Amerikas Städte durch de facto Segregation rassisch geteilt wurden - das heißt durch individuelle Vorurteile, Einkommensunterschiede oder das Handeln privater Institutionen wie Banken und Immobilienagenturen. Vielmehr macht The Color of Law unwiderlegbar deutlich, dass es die de jure Segregation war - die Gesetze und politischen Entscheidungen, die von lokalen, bundesstaatlichen und föderalen Regierungen verabschiedet wurden -, die tatsächlich die diskriminierenden Muster förderten, die bis heute andauern.
Durch außergewöhnliche Enthüllungen und umfangreiche Recherchen, die Ta-Nehisi Coates als "brillant" (The Atlantic) gelobt hat, gelingt es Rothstein, nicht weniger als eine unerzählte Geschichte aufzuzeichnen, die in den 1920er Jahren beginnt und zeigt, wie dieser Prozess der de jure Segregation mit expliziten rassischen Zoneneinteilungen begann, als Millionen von Afroamerikanern in einer großen historischen Migration vom Süden in den Norden zogen.
Wie Jane Jacobs in ihrem Klassiker The Death and Life of Great American Cities feststellte, war es die zutiefst fehlerhafte Stadtplanung der 1950er Jahre, die viele der uns bekannten verarmten Viertel hervorbrachte. Jetzt erweitert Rothstein unser Verständnis dieser Geschichte und zeigt, wie die Politik der Regierung zur Schaffung von offiziell segregierten Sozialwohnungen und zum Abriss zuvor integrierter Stadtteile führte. Während sich die städtischen Gebiete rasch verschlechterten, wurde die große amerikanische Suburbanisierung der Nachkriegsjahre durch staatliche Subventionen für Bauherren unter der Bedingung vorangetrieben, dass keine Häuser an Afroamerikaner verkauft werden. Schließlich zeigt Rothstein, wie Polizei und Staatsanwaltschaft diese Normen brutal durchsetzten, indem sie den gewaltsamen Widerstand gegen schwarze Familien in weißen Vierteln unterstützten.
Der Fair Housing Act von 1968 verbot künftige Diskriminierung, unternahm aber nichts, um tief verwurzelte Wohnmuster umzukehren. Doch die jüngsten Gewaltausbrüche in Städten wie Baltimore, Ferguson und Minneapolis zeigen uns genau, wie das Erbe dieser früheren Epochen zu anhaltenden Rassenunruhen beiträgt. "Für die Leser dieses wichtigen Buches wird die amerikanische Landschaft nie wieder so aussehen wie zuvor" (Sherrilyn Ifill, Präsidentin des NAACP Legal Defense Fund), denn Rothsteins unschätzbare Untersuchung zeigt, dass wir nur durch das Wiedererlernen dieser Geschichte der Nation endlich den Weg ebnen können, um ihre verfassungswidrige Vergangenheit zu bereinigen.