
The Fausts of Grard de Nerval: Intertextuality, Translation, Adaptation
Gérard de Nervals französische Übersetzungen von Goethes Faust sind Schlüsselwerke in den deutsch-französischen Kulturbeziehungen, wurden aber oft mythologisiert. Dieses Buch bietet einen differenzierten Blick auf die Werke, die in Frankreich nach wie vor die wichtigsten Vermittler des wohl bedeutendsten Werks der deutschen Literatur sind.
Weniger bekannt als seine Übersetzungen sind Nervals eigene Faust-Dramen - das Faust-Fragment (um 1827), Nicolas Flamel (1831) und L'Imagier de Harlem (1851) -, die von der Wissenschaft wenig beachtet wurden und doch viel über seine und andere französische Faust-Interpretationen verraten. Die Autorin untersucht Nervals Konvergenzen mit und Abweichungen von Goethe diachronisch, um sozusagen goethesche und nervalsche Faust-Paradigmen zu identifizieren und zu vergleichen und damit bisher unbekannte Facetten der nervalschen Ästhetik zu entschlüsseln.
Das Buch untersucht neben Goethe und Nerval auch die interkulturellen Beziehungen, die für Nervals faustisches Schreiben in Frankreich in dieser dynamischen Zeit von Bedeutung sind. Es eröffnet neue Wege, um über Intertextualität, literarische Übersetzung und Adaption anhand zweier bedeutender Figuren der europäischen Literatur nachzudenken.